KAPITEL 4  ROGER MODELLE NACH 1950

JUNIOR

das einfachste und meistverkaufte Modell

  • F-Löcher
  • einfaches Binding an Decke, Boden und Schlagplatte
  • kein Binding an Hals und Kopfplatte
  • Griffbrett mit 5-7 Balkeneinlagen aus Perloid
  • R-Saitenhalter nicht standardmäßig
  • Farben:  rotbraun schattiert, naturell

1957 wurde eine kleine Serie von 6 Stk. JUNIOR NON CUT mit schwarzer Sonderlackierung produziert.

JUNIOR CA SEMI mit halber Zargenhöhe

Es ist nur das Modell Junior in der Semi-Ausführung bekannt. In meiner Galerie existiert nur ein einziges SEMI-Modell.

STANDARD

Das etwas bessere Modell

  • F-Löcher
  • Mehrfach- Binding (3) an Decke, Boden und Schlagplatte
  • Einfach- Binding an Hals und Kopfplatte
  • Griffbrett mit 8-9 Blockeinlagen aus Perloid / Perlmutt ab 1960
  • R- Saitenhalter ab 1956 standardmäßig
  • Farbe:  rotbraun schattiert
Standard-Ca Nr. 3449 Quelle: HR

STANDARD-ULTRA

Dieses Standard-Modell mit dreischichtigen Decken und Böden ist eine absolute Rarität.

Standardmäßig war die Gitarre kastanienbraun-schattiert lackiert, aber durch den dunklen Randbereich der Lackierung wäre der helle Ahornstreifen kaum sichtbar gewesen. Aus diesem Grund wurde für die äußeren Holzschichten Mahagoni gewählt.

LUXUS

Das exclusivere STANDARD Modell

  • Mehrfach- Binding (4-5) an Decke, Boden und Schlagplatte
  • Einfach- Binding an Hals und Kopfplatte / Mehrfachbinding ab 1960
  • Griffbrett mit 9 Blockeinlagen aus Perloid
  • Farbe:  naturell
Luxus-Ca Nr. 2724     Quelle: HR

LUXUS-SPECIAL

  • Das LUXUS Modell mit Doppelcutaway
  • Wird im Katalog auch in STANDARD, SUPER, oder ULTRA- Ausführung angeboten
  • Farbe: rotbraun schattiert, naturell

LUXUS-ULTRA

Das LUXUS Modell mit dreischichtigen Decken und Böden

Luxus-Ultra-Ca Nr. 2987       Quelle: HR

SUPER

Das Top- Modell mit folgenden Merkmalen:

  • ausgesuchte Hölzer
  • tropfenförmige Schalllöcher,  F-Löcher ab 1961
  • mehrfach- Binding (5-7) an Decke, Boden und Schlagplatte
  • mehrfach- Binding an Hals und Kopfplatte (4)
  • eingelegte Schalllöcher (4)
  • 8-9 vorwiegend diagonalgeteilte Blockeinlagen aus Perloid / Perlmutt ab 1960
  • vorwiegend unsymmetrische Kopfplatte, außer Ära Roger
  • R- Saitenhalter ab 1956 standardmäßig
  • Farben:  rotbraun schattiert, naturell
Super-Ca        Quelle:  HR

SUPER-ULTRA

Das SUPER- Modell mit dreischichtigen Decken und Böden

Farbe:  naturell

Super-Ultra-Ca           Quelle: HR

ELECTRIC

Die Elektrogitarre mit hohlem Korpus,  Zargen und Stimmstock:

  • keine Schalllöcher
  • 2 Tonabnehmer
  • Farbe:  rotbraun schattiert, naturell
Electric           Quelle: HR

ELECTRIC  BASS

Hohlkorpus mit Zargen und Stimmstock. Es gab 2 Ausführungen des Stimmstocks

  • 2 parallele Längsbalken in derselben Höhe wie die Zargen
  • 1 massiver Mittelblock über die gesamte Korpuslänge in Zargenhöhe (sehr schwer)
  • Farben:  :  rotbraun schattiert, naturell
Electric (Munich) Bass          Quelle: Rolf Johansson

ELECTRIC 1963

Die Solid Body Electric Gitarre.  Sie war auch als Electric Bass erhältlich.

Die 4 Drucktasten für die Tonumschaltung wurden dem EKO-Design entlehnt.

Electric-Guitar 1963, gebaut in Neumarkt St. Veit  Quelle:            Katalog

HAWAIIAN

Der Korpus der HAWAIIAN ist in der Regel aus massivem Ahorn gefertigt und besitzt Ausfräsungen für die Unterbringung der Hardware.  Sehr oft wurde der Body auch furniert. 

Electric-Hawaiian-Guitar, gebaut ab 1939    Quelle: Katalog
Doppelhalsige Hawaiian-Guitar
Quelle: Lena Böhme


Die Hawaiian-Guitar-Modelle gab es in verschiedenen Ausführungen.
Das doppelhalsige Modell, von Wenzel kurz nach dem Krieg für Hoyer entwickelt, ist sehr selten.

KAP07  BILDER – AUDIO – VIDEO

ROGER BILDER GALERIE

Freunde – Kollegen
« von 9 »
Vorkriegszeit bis 1939

Wenzel Rossmeisl

« von 3 »

Orchester-Bands    

« von 4 »

Filme

« von 3 »
Kriegszeit 1939-1945
Nachkriegszeit ab 1945

Bands

« von 2 »

Roger jun.

« von 2 »

Wenzel & Marianne

« von 2 »

Messen

« von 4 »

Werkstätten

« von 3 »

Dokumente & Presse

« von 2 »
Bildsortierung nach Themen

       Konstruktionsdetails       

       Bodenmittenspan 

« von 2 »

       Seltene Griffbretteinlagen

« von 2 »

       Modell mit tiefem Cutaway  

« von 2 »

       Modell SUPER-F-Loch

       Modell SEMI    

       Modelle schwarz     

       Modelle weiss         

       Modelle Edelhölzer     

« von 2 »

       Modelle gepresst     

       Hawaii-Guitarren     

       Letzte ROGER-GUITARREN  

« von 2 »

       Modelle Ära Roger 1951-53

« von 8 »
BILDER VON UND MIT ROGER-GUITARREN

JUNIOR

« von 3 »

STANDARD

« von 3 »

STANDARD SPECIAL

LUXUS-ULTRA

« von 4 »

SUPER

« von 4 »

ELECTRIC

« von 2 »
AUDIO - VIDEO MIT ROGER GUITARREN 
Bildrechte:
- Dress
- Dr. Ramm Weber
- HR
- M. Kelly
- Knu 92
- Snap
- Ol`Fret
- eBay
- Marco Wrobel
- lacquercracks
- Christoph Göpner 
- Tsumura book
- Rechner D.
- Hierzberger
- nate_lamy
- Arjen
- MK
- Rebmann Alex
- Germ. Vint. Guitar
- MG
- euroguitars
- Musikinstr. Museum
- Brand Michael
- Buchsteiner
- Oliver Schultze
- Bill Henk
- Johann Huber
- Rumpf
- Michael Karr
- Brodersen
- Daniel Kessel
- Dynasonic
- KA
Falls es jemand ganz genau wissen möchte, es gibt eine detaillierte Excel Liste für jedes Bild auf dieser Webseite.

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KAPITEL 5  ROGER MODELLE UND IHRE SPEZIFIKATIONEN

KORPUS

Cutaways

Der tiefe Ausschnitt am Korpus wurde sofort nach dem Krieg für das 16,5 Inch-Modell entwickelt. Das venezianische Cutaway bei den 17 Inch-Modellen wird jedoch erst 1949 nach Einführung des German-Carve eingeführt. Alle gewölbten Modelle, mit Ausnahme der Modelle mit tiefem Ausschnitt, sind symmetrisch.  Ab 1955 gibt es, bis auf ein paar Ausnahmen, nur Gitarren mit Cutaway,  obwohl in den Katalogen die Modelle auch ohne Cutaway angeboten wurden.

Decken

Decken-Hölzer

Es wurde überwiegend Fichte verarbeitet, selten auch Mahagoni und Palisander. Bei der ULTRA- Ausführung wurde die Kombination  Fichte/ Birne/ Fichte bevorzugt. In den 60er Jahren kam auch Laminat zum Einsatz  

Decken-Form:     

gewölbt von Beginn bis kurz nach dem Krieg.  Ab 1948 German-Carve.  Anfang der 60er zusätzlich gewölbt-gepresst.

Schalllöcher:

Im Vergleich zu anderen Herstellern begnügte sich Wenzel Rossmeisl mit nur 2 verschiedenen Schalllochformen:

F-Löcher

Über den gesamten Fertigungszeitraum existieren drei unterschiedliche Formen:

Die erste Ausführung, von Fertigungsbeginn bis zu Anfang des Krieges, ist ein sehr elegantes schmales F. Die ellipsenförmigen Öffnungen am Anfang und am Ende sind, entsprechend dem Verhältnis von großem und kleinem Bug, unterschiedlich groß.

Mit Produktionsbeginn nach dem Krieg erfolgte die erste Änderung. Länge und Breite der Schalllöcher wurden vergrößert. Nach wie vor waren die ellipsenförmigen Öffnungen ungleich groß, aber der Größenunterschied zwischen beiden war fortan kleiner. Die Maße der Schalllöcher weisen eine relativ große Toleranzbreite auf, die durch die Art der Herstellung bedingt ist. Mittels Schablone und Stift wurden die Umrisse auf die Decke übertragen. Das Ausarbeiten der Löcher war reine Handarbeit.

Die nächste Veränderung erfolgte mit der Einführung des German-Carve. Die beiden Ellipsenlöcher haben nun die gleiche Größe. Zusätzlich ist eine minimale Vergrößerung der F-Loch-Breite B3/B4 feststellbar. Die Länge des Schalllochs bleibt indes unverändert.

Ein letztes Mal änderte sich die F-Loch Form mit Beginn der Produktion in Mittenwald. Die Breite wird signifikant vergrößert um die Montage der elektrischen Komponenten und deren Verkabelung im Korpus zu erleichtern. Es fällt auf, dass die Maßtoleranzen der Schalllöcher nun in einem sehr engen Bereich liegen. Im Unterschied zu früher werden die Schalllöcher nun mit Hilfe einer Schablone ausgefräst. Der Vorteil der einfacheren Montage von elektrischen Komponenten hatte aber leider einen spürbaren Verlust an Eleganz zur Folge.

F-Löcher Maßzeichnung-Tabelle   

Größenvergleich F-Löcher

Größenvergleich F-Löcher                   Quelle: HR

Schalllöcher in Tropfenform

Zeitgleich mit den Änderungen bei den F-Löchern wurde auch die Kontur der tropfenförmigen Löcher geändert.

Stromlinie Nr. 301, Zeitraum: 1930 – 40       Quelle: Lacquercracks
Super Nr. 399 gewölbt, Zeitraum: 1945 – 48 Quelle: Feiner
Super, German-Carve Berlin, Zeitraum: ab 1949 – 53          Quelle: HR 205
Super Nr. 2947 Mittenw/St. Veit, Zeitraum: ab 1955           Quelle: Tats Ohisa

Böden

Böden-Hölzer:   

Meistverwendetes Holz ist Ahorn, aber auch Mahagoni, Palisander, Buche, Eiche und Laminat sind zu finden.  Buche und Eiche wurden nur kurz nach dem Krieg für plane Böden verwendet. Bei der ULTRA-Ausführung ist die Kombination Ahorn/ Birne /Ahorn häufig anzutreffen.

Böden-Form: gewölbt von Beginn bis kurz nach dem Krieg.  Ab 1948 German-Carve.  Flache Böden  kurzzeitig nach dem Krieg, wegen Holzmangel.  Anfang der 60er zusätzlich gewölbt-gepresst.

Label

Bilddokumentation der von ROGER benutzten Label über den gesamten Zeitraum

Von links nach rechts:

  • Berlin-Fraktur, Zeitraum: ca. 1930 – 53 Quelle: HR
  • Mittenwald-sans-serif, Zeitraum: 1955 – ca. 60       Quelle: HR
  • Mittenwald-serife, Zeitraum: ca. 1960 – 65  Quelle: Tats Ohisa
  • Mittenwald-serife+Stempel, Zeitraum: ab ca. 1964 Quelle: Ol’ Fret
  • Neumarkt St. Veit, Zeitraum: ab ca. 1965    Quelle: Harto S.H.
  • Neum/München, Konzertgitarren, Zeitraum: ca. 1967/68    Quelle: MK

Zargen

Hölzer:    Der Standard ist massives Ahorn.  Mahagoni und andere Hölzer, sowie Laminat, sind die Ausnahme.

HÄLSE

Hölzer: Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Ahorn und Birne, aber auch Mahagoni, Palisander, Eiche und Buche sind anzutreffen. Die Aweichungen von der Norm sind vor allem bei den Gitarren aus der ROGER-Ära 1951-53 feststellbar

Halsformen – Profile

Es gibt 4 verschiedene Halskonstruktionen

a) Ausführung mit separatem, ungesperrten und konischen Halsfuß. Alle Modelle mit gewölbter Decke haben dieses Feature.

konischer Halsfuß      Quelle: Lacquercracks

b) Ausführung mit parallelem Halsfuß. Hals + Fuß sind gesperrt und aus einem Stück. Es wurden parallele Holzplatten mit unterschiedlicher Stärke verleimt. Die beiden äußeren Lagen sind relativ dick, damit für die nachfolgende Herstellung der konischen Halsbreite genügend Material zur Verfügung steht. Die Blockherstellung ist sehr einfach, aber für die konische Halsbreite sind zwei zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich. Hals-und Halsfußprofil wurden, mit demselben Formwerkzeug, in einem Arbeitsgang hergestellt. Nach diesem Verfahren sind alle Modelle, ab Einführung des German-Carve, bis etwa 1950, hergestellt worden.

parallele Holzlagen     Quelle: HR
Halsfußprofil gerundet           Quelle: HR

c) Ära Roger 1951-53 – wie Ausführung 2, jedoch 3-lagig, mit breiter paralleler Mittellage, ohne angeleimte Restholzstücke am Halsfußende.  Die Rohlinge stammen nicht, wie alle anderen nach dem Krieg, aus der eigenen Produktion.

JUNIOR 826 parallele Mittellage                              Quelle: Josh Wilson
JUNIOR 826a ohne Restholzstück                            Quelle: Josh Wilson

d) Ausführung mit parallelem Halsfuß. Hals + Fuß sind gesperrt und aus einem Stück. Die mittlere Holzlage ist, entsprechend der gewünschten Breitenkonizität, in der Dicke keilförmig abgerichtet. Aus fertigungstechnischen Gründen ist die Dicke derselben, vor dem Abrichten, mindestens 1,5 cm. Es entsteht ein Block mit der fertigen Halsbreitenkontur. Diese Konstruktion wurde ab 1955 angewendet.

konische Mittellage Quelle: HR

Annähernd kreisrundes Profil von Hals und Halsfuß

Fertigung von Halsrohlingen der Ausführung 4

Die Rohlinge wurden mittels einer Bandsäge aus den konischen, schichtverleimten Blöcken geschnitten. Nach dem Anleimen der Seitenhölzer für das Paddel am schmalen Halsende folgte die Ausformung der Kopfplatte. Mit einem Formfräser wurde das Hals-und Halsfußprofil in einem Arbeitsgang hergestellt. . Sodann wurden Schichthölzer (Ahorn, Mahagoni, Birne etc.) auf das Fußende aufgeleimt, bis die erforderliche Höhe erreicht war.  Nach dem Angleichen derselben an die vorhandene Kontur musste nur noch das Griffbrett aufgeleimt und die Bohrungen für die Mechaniken in die Kopfplatte eingebracht werden.  Bei den Hälsen aus Neumarkt-St.Veit- Produktion kamen noch die Bearbeitungsschritte für die Halsverstärkung hinzu.

Quelle: Snap

Im Normalfall ist die Halsdicke nicht konstant. Die Verdickung vom 1. bis zum 11. Bund beträgt in der Regel 2 bis max. 3 mm. Durch die kontinuierliche Verdickung und Verbreiterung soll eine möglichst gleichmäßige Biegung des Halses durch den Saitenzug erreicht werden.

Die genaue Vermessung von 16 Gitarren über den gesamten Nachkriegszeitraum ergab folgendes Bild:

  • Halsdicke am   1. Bund:   21 bis 25 mm
  • Halsdicke am 11. Bund:   23 bis 26 mm
  • Verdickung vom 1. bis 11. Bund:   0 bis 2,5 mm;  die Mehrheit liegt zwischen  1 bis 2mm
  • bei einer NON-CUT aus dem Jahr 48-50 verdünnt sich der Hals um 1,5 mm. (von 25 auf 23,5)
  • Halsbreite am Sattel:   41 bis 45,5 mm;  die Mehrheit liegt zwischen 42 und 44 mm
  • Halsbreite am Ende:    51,5 bis 55,5 mm; die Mehrheit liegt zwischen 52,5 und 55 mm

Die Maßunterschiede bei der Verdickung sind fertigungsbedingt.Sie resultieren aus ungenauem Einrichten + Positionieren von Werkstück und Maschine.

Halsverstärkungen und einstellbare Gewindestangen gibt es bei den Roger-Guitarren erst ab ca.1959.  Die Halsschienen sind aus Aluminium und haben entweder ein doppel T- Profil oder ein  quadratisches Vollprofil 10mm x 10mm.

Halsverstärkung 

Quelle:  Ol’ Fret

Griffbretter und Einlagen

Die Griffbretter aller Modelle mit gewölbter Decke sind vorzugsweise aus Ebenholz und die Einlagen bestehen großteils aus Perlmutt. 

Mit der Einführung des  17 Inch-Modells mit Cutaway kam fast ausschließlich Palisander zum Einsatz, wobei die Einlagen nunmehr aus Plastik sind.  Bei den exklusiveren Modellen gab es auch vereinzelt Griffbretter aus Wenge. Hin und wieder findet man auch Ahorn.

Mit dem Beginn der 60er Jahre wurde wieder vorzugsweise Ebenholz und Perlmutt verwendet.

Die Vielfalt der Einlagen über den gesamten Zeitraum ist so groß, dass die Zuordnung derselben zu den verschiedenen Modellen und Fertigungszeiträumen nur mittels Tabellen übersichtlich dargestellt werden kann.

GRIFFBRETTEINLAGEN –  Modelle mit gewölbtem Korpus

GRIFFBRETTEINLAGEN –  Modelle mit German-Carve

Instrumente, mit senkrecht zur Längsachse des Halses geteilten Blockeinlagen, wurden hauptsächlich von Roger Raimond, in den Jahren 1951 – 53 produziert.   

Lackierung

Die Hälse der Modelle mit gewölbter Decke waren in den Farben natur und braun- schattiert lackiert.

Mit der Einführung des German Carve sind alle Hälse einheitlich naturfarben.  Der Grund hierfür ist unter anderem das neue Design der Kopfplatte.  Die beste optische Wirkung der einzelnen Schichthölzer ist nur mit einer transparenten Beschichtung zu erzielen.

Kopfplatten  –  Form und Ausführung

Um die mannigfaltigen Gestaltungsvarianten der Kopfplatten den verschiedenen Modellen und Produktionszeiträumen zuordnen zu können,  wurde ein passendes Schema entwickelt.

Es gibt zwei Unterscheidungsmerkmale:

  • Die Form der Kopfplatte.  Sie wird durch einen Buchstaben gekennzeichnet.
  • Das verschiedenartige Design, welches einer Zahl zugeordnet wird.
Bitte beachten:
  
•	Kopfplatten ohne Randzierstreifen gehören zum Modell JUNIOR.
•	Alle anderen Modelle, außer SUPER, besitzen in der Regel einen Zierstreifen.
•	Das Top- Modell SUPER ist meist mit mehrstreifigen Rändern ausgestattet.

Im folgenden nun die Bilder mit Spezifikation für die einzelnen Typen:

Typ A1
• symmetrisch
• Einlagen + Logo aus Perlmutt
• Zeitraum ca. 1930 – 1939
• Quelle: Strasser

Bild Nr. 114

Typ A2
• symmetrisch
• Einlagen + Logo aus Perlmutt
• Zeitraum ca. 1930 – 1939
• Quelle: MK

Bild Nr. 115       

Typ A3
• symmetrisch
• 4 Auflagen s/w aus Perloid+Logo aus Perlmutt
• Zeitraum: bis 1939
• Quelle: MK

Bild Nr. 116      

Typ A4
• symmetrisch, Auflage seperat
• 2 keilförmige Auflagen aus Perloid
• Logo aus Perloid weiß
• Zeitraum bis 1939
• Quelle: lacquercrack

Bild 117                              

Typ A5
• symmetrisch
• helle, trapezf. Einlage + Logo s.
• Einlage und Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1948
• Quelle: HR

Bild Nr. 118

Typ C1
• symmetrisch
• helle, trapezf. Einlage + Logo s.
• Einlage und Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1946 – 1953
• Quelle: HR

Bild Nr. 119

Typ C2
• symmetrisch
• schwarze, trapezf. Einlage + Logo w.
• Einlage und Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1946 – 57
• Quelle: HR

Bild Nr. 120

Typ C3
• symmetrisch
• keine Einlage
• Logo als Abziehbild in schwarz
• Zeitraum: ca. 1956 – 62
• Quelle: HR

Bild Nr. 121

Typ D1
• symmetrisch
• keine Einlage
• Logo als Abziehbild gold
• Zeitraum: ab ca. 1959-64
• Quelle: HR

Bild Nr. 122

Typ D2
• symmetrisch
• keine Einlage
• Logo als Abziehbild schwarz
• Zeitraum: ab ca. 1959-64
• Quelle: HR

Bild Nr. 123

Typ D3
• symmetrisch
• keine Einlage
• Plastikspritzteil als Logo in w/gold
• Zeitraum: ab ca. 1964
• Quelle: HR

Bild Nr. 124

Typ D3
• symmetrisch
• keine Einlage
• Plastikspritzteil als Logo in s/gold
• Zeitraum: ab ca. 1964
• Quelle: MK

Bild Nr. 125       

Typ E1
• unsymmetrisch, Auflage separat
• Inlays + Logo aus Perlmutt
• Zeitraum: Vorkriegszeit
• Quelle: Arjen Ehlers

Bild Nr. 126

Typ E2
• unsymmetrisch, separate Kopfplattenauflage
• Inlay aus Perlmutt, Logo graviert
• Zeitraum: Vorkriegszeit
• Quelle: Feiner

Bild Nr. 127      

Typ E3
• unsymmetrisch, Auflage separat
• trapezf. Einlage w + Logo s
• Verzierungen + Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1946 – 47
• Quelle: Feiner

Bild Nr. 128

Typ E4
• unsymmetrisch , Einfachbinding
• Höfner-Design + Roger-Logo w
• Inlays + Roger-Logo aus Perlmutt
• Zeitraum: ?
• Quelle: Ol‘Fret

Bild Nr. 129      

Typ E5
• unsymmetrisch
• helle, trapezf. Einlage + Logo s
• Einlage und Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1946 -53
• Quelle: HR

   Bild Nr. 130

Typ E6
• unsymmetrisch
• trapezf. Einlage s + Logo w
• Einlage und Logo aus Plastik
• Zeitraum: ca. 1946 – 57
• Quelle: HR

Bild Nr.131

Typ E7
• unsymmetrisch
• keine Einlage
• Logo als Abziehbild in schwarz
• Zeitraum: ca. 1956-62
• Quelle: HR

Bild Nr. 132

Typ E8
• unsymmetrisch
• keine Einlage
• Logo als Abziehbild in gold
• Zeitraum: ca. 1959-64
• Quelle: unbekannt

Bild Nr. 133

Typ E9
• unsymmetrisch
• keine Einlage
• Plastikspritzteil als Logo in weiß/gold
• Zeitraum: ab ca. 1964
• Quelle: MK

Bild Nr. 134

 

Typ E10
• unsymmetrisch
• keine Einlage
• Plastikspritzteil als Logo in schwarz/gold
• Zeitraum: ab ca. 1964
• Quelle: HR

Bild Nr. 135 

HARDWARE

Von Beginn an bis zur Schließung der Werke in Berlin und Markneukirchen wurde die gesamte Hardware, außer den Tonabnehmern, von Lieferanten aus dem Vogtland und aus dem Egerland bezogen.  Dies änderte sich als Wenzel Rossmeisl seinen Betrieb in Mittenwald eröffnete.  Ab diesem Zeitpunkt bezog er sein Zubehör ausschließlich aus der BRD.  Der Grund hierfür war, dass WR, seit seiner Abschiebung, nicht mehr in die DDR einreisen durfte.

Mechaniken

Von Anbeginn verwendete Wenzel Rossmeisl vorzugsweise einzelne, offene Mechaniken, in die er nach dem Krieg sein LOGO eingravieren ließ. Bandmechaniken tauchen nur nach dem Krieg  in der Ära Berlin auf. Gegen Ende der Mittenwald Ära benutzte er, vor allem für die höherwertigen Modelle, gekapselte  Einzelmechaniken von der Firma Kolb oder Van Gent.   

Ausführung 1

  • für Modelle vor dem Krieg
  • Herkunft:  Vogtland
  • Zeitraum:  bis 1939
  • Quelle:  bekannt

Bild Nr. 136 

Ausführung 2

  • für Modelle:  alle, vorwiegend JUNIOR         
  • Herkunft: Vogtland / BRD   
  • Zeitraum:  ab 1946      
  •  Quelle:  HR 211         

Bild Nr. 137

Ausführung 3       

  • für Modelle:  alle, außer SUPER
  • Hersteller: Kolb
  • Zeitraum:  ab Ära Mittenwald
  • Quelle:  1735 Buhé

Bild Nr. 138

Ausführung 4

  • für Modelle: alle
  • Hersteller: Kolb
  • Zeitraum:  ab 1951, bevorzugt Ära-ROGER
  • Quelle:  2077 HR     

Bild Nr. 139

Ausführung 5      

  • für Modelle:  alle, außer JUNIOR
  • Hersteller: Van Gent             
  • Zeitraum:  ab 1961 
  • Quelle:  3449 HR     

Bild Nr. 140

Ausführung 6

  • für Modelle: STANDARD / SUPER
  • Hersteller:  Kolb
  • Zeitraum:  ab 1958
  • Quelle:  MK

Bild Nr. 141

Saitenhalter

Typ 1: Trapezblech + Logo

  • Modell:  STANDARD Nr. 50          
  • Herkunft: Vogtland
  • Zeitraum: 1930er    
  • Quelle: MK

Bild Nr. N1    

Typ 2: kurze Harfe + Logo

  • Modelle:  SUPER              
  • Herkunft: Vogtland  
  • Zeitraum: 1930er    
  • Quelle:  Veenendaal

Bild Nr. N2

Typ 2: kurze Harfe + Logo

  • Modelle:  SUPER              
  • Herkunft: Vogtland  
  • Zeitraum: 1930er    
  • Quelle:  Veenendaal

Bild Nr. N2-1

Typ 3: Gretsch-Stil

  • für Modell:  Stromlinie Nr. 301
  • Herkunft: Vogtland
  • Zeitraum: bis 1939
  • Quelle:  Lacquercracks

Bild Nr. 142

Typ 4: Trapez ohne Streben

  • für Modelle:  verschiedene
  • Herkunft:  ABM Müller           
  • Zeitraum:  1946-52
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 143

Typ 4: Trapez ohne Streben

  • für Modelle:  verschiedene
  • Herkunft:  ABM Müller           
  • Zeitraum:  1946-52
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 143-1

Typ 4: Trapez mit Streben

  • für Modelle:  verschiedene
  • Herkunft:  ABM Müller           
  • Zeitraum:  1946-52
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 143-2

Typ 5: Trapez mit Streben + Logo

  • für Modelle:  verschiedene
  • Herkunft: Vogtland                
  • Zeitraum:  1946 bis 1952     
  • Quelle:  HR200         

Bild Nr. 144

Typ 6: Trapezblech + Logo

  • für Modelle:  alle
  • Herkunft: Vogtland                
  • Zeitraum:  1946 bis 1953    
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 145

Bild Nr. 145-1

Bild Nr. 145-2

Bild Nr. 145-3

Bild Nr. 145-4

Bild Nr. 145-5

Bild Nr. 145-6

Typ 7: Harfe, Gussmodell       

  • für Modelle:  LUXUS – SUPER             
  • Herkunft: Vogtland                
  • Zeitraum  1946 bis 1952      
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 146

Bild Nr. 146-1

Bild Nr. 146-2

Typ 8: Trapezblech ohne Streben

  • für Modelle: bevorzugt SUPER
  • Herkunft: Roger Berlin  
  • Zeitraum  1951 – 1953
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 147

Typ 9: Trapez mit 2 Querstreben

  • für Modelle:  JUNIOR           
  • Lieferant: ABM Müller, Westgermany          
  • Zeitraum:  ab 1955                
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 148

Typ 10: R-Design

  • für Modelle: ab STANDARD
  • Lieferant: ABM Müller
  • Zeitraum  ab ca. 56
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 149

Typ 10 mit Regelgehäuse

  • Zeitraum  ab 1957
  • Quelle:  HR

Bild Nr. N3

Typ 9 mit Regelgehäuse

  • Zeitraum  ab 1957
  • Quelle:  HR

Bild Nr. N3-1

  • Kombination Regler +Tremolo
  • Zeitraum  ab ca. 57
  • Quelle:  HR

Bild Nr. N3-2

Saitenhaltertyp 6 ohne Gravur und Typ 8 wurde nur in der Ära Roger von 1951 bis 53 montiert.

Stege

Über den gesamten Zeitraum sind 6 Ausführungen bekannt:

Ausf. 1:

  • Unterteil S-förmig mit einem verlängerten Ende.
  • Diese Ausführung findet man nur bei den Vorkriegsmodellen mit gewölbter Decke.

Ausführung 1

  • Zeitraum:  1930 bis 1939
  • Quelle:  Arjen Ehlers

Bild Nr. 150

Ausf. 2:

  • Unterteil S-förmig, symmetrisch, aber spiegelbildlich zu Ausführung 1.
  • Durch die Änderung der Kontur wurde Platz geschaffen für die Montage von elektronischen Komponenten unter dem Schlagbrett.
  • Zeitraum:  1946-53

Ausführung 2

  • Ansicht von vorne
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 151

Ausführung 2

  • Ansicht von oben
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 152

Ausf. 3

  • Unterteil symmetrisch, gerade
  • Zeitraum:  nach dem Krieg bis zum Ende der Ära Berlin.

Ausführung 3

  • Quelle:  HR

Bild Nr. 153

Ausf. 4:

  • Unterteil symmetrisch, gerade
  • Die Entwicklung erfolgte zeitgleich mit der Einführung des German-Carve.
  • Unter- und Oberteil sind mittels Langloch und Bohrungen gewichtsreduziert. Diese Maßnahme hat einen positiven Einfluss auf die Klangübertragung.
  • Die gewichtsreduzierten Stege sind fast ausschließlich aus  Palisander. 
  • Dies hat 2 Gründe: Zum ersten passen sie optisch gut zu den Griffbrettern die ebenfalls überwiegend aus demselben Holz gefertigt sind. Zum zweiten wäre die Herstellung aus dem teueren, harten und spröden Ebenholz ungleich kostspieliger gewesen.
  • Von dieser Ausführung wurde nur eine geringe Stückzahl angefertigt und montiert.

Ausführung 4

  • Ansicht von vorne
  • Quelle:  HR        

Bild Nr. 154

Ausführung 4

  • Ansicht von unten
  • Quelle:  HR        

Bild Nr. 154a

Ausf. 5:

  • Unterteil unsymmetrisch, gerade, auf der Diskantseite mit dem Oberteil bündig
  • Unter- und Oberteil sind wie Ausführung 4 gewichtsreduziert.
  • Dieser Steg wurde auf alle Modelle montiert.
  • Zeitraum:  ab 1953

Ausführung 5, gerade        

  • Quelle:  HR

Bild Nr. 155      

Ausf. 6:

  • Gleich wie Ausführung 5, mit dem Unterschied, dass die bassseitige Verlängerung des Unterteils nicht gerade, sondern geschwungen ist.
  • Mit diesem Steg wurden vorzugsweise die Premium-Modelle ausgestattet.
  • Zeitraum:  ab 1956

Ausführung 6, Ende geschwungen 

  • Quelle:  Tats Ohisa 

Bild Nr. 156

Schlagbretter

Es gibt 3 Schlagbrettformen

Form 1:

  • Lange Ausführung mit einem spitzen Winkel an der Halsanbindung.
  • Sie wurde ausschließlich an Modelle ohne Cutaway montiert.
  • Zu finden ist dieses Design von 1930 bis zum Ende der Berliner Zeit.
  • Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Schlagbrettform 1

  • für Gitarren ohne Cutaway
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 157

Form 2:

  • Lange Ausführung mit spitzen Winkeln an der Halsanbindung und am Brett-Ende.
  • Sie wurde ausschließlich an Gitarren ohne Cutaway verwendet.
  • Diese Nachkriegsentwicklung wurde bis ca. 1957 verwendet
  • Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Schlagbrettform 2

  • für Gitarren ohne Cutaway
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 158

Form 3:

  • Kurze Ausführung mit spitzen Winkeln an der Halsanbindung und am Brett-Ende.
  • Sie wurde ausschließlich an Gitarren mit Cutaway verwendet.
  • Je nach Modell waren die Schlagbretter mit bis zu fünf Rändern verziert.

Schlagbrettform 3  

  • für Gitarren mit Cutaway    
  • Modell JUNIOR aus ABS 3-lagig
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 159

Schlagbrettform 3 

  • für Gitarren mit Cutaway    
  • STD / LUX aus Zelluloid mit 3 Rändern
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 160

Schlagbrettform 3  

  • für Gitarren mit Cutaway    
  • SUP / Zelluloid mit 5 Rändern
  • Quelle:  HR

Bild Nr. 161

Tonabnehmer

Seltener ROGER-floating PU von FOTON

FOTON PU Quelle: HR

Dieser PU befindet sich auf einer Gitarre aus dem Vogtland. Aufgrund der unprofessionellen Montage muss davon ausgegangen werden, dass dieser nachträglich montiert wurde

FOTON PU Quelle: HR

Ein PU gleicher Bauart befindet sich auf einer LANG, Baujahr 1955. Es gilt als sicher, dass dieser bei der Auslieferung montiert war. Im Unterschied zum obigen PU sind hier Magnete mit unterschiedlicher Höhe in das Pertinax-Gehäuse + Spule eingesetzt und es gibt daher keinen Platz für eine Kennung.

Aufgrund der Bauart muss davon ausgegangen werden, dass es sich hier um die ersten in der BRD gebauten Tonabnehmer handelt.

Leider hat die Recherche über FOTON zu keinem brauchbaren Ergebnis geführt.         Bitte meldet Euch wenn Ihr über Infos zu diesem PU verfügt.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibt es im Artikel von Stefan Lob hier:  

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KAPITEL 09  ROGER – Allerlei

BILDER

Teddies 50er
Trio Sorrento 60er

                                                                                                                                 

BÖRSE

Hier könnt ihr ROGER-GUITARREN, Komponenten oder Zubehör, kaufen, verkaufen  oder tauschen.

Diese kostenlose ROGER-Börse soll als Service dienen. Bitte sendet mir Bilder, Preisvorstellung, Beschreibung, Name, Telefonnummer & E-Mail Adresse an:

info@schlagitarren.de    
Stefan Lob von https://archtop.schlaggitarren.de

KAP10  SONSTIGES

ROGER GUITARREN AUS FERTIGUNGSTECHNISCHER SICHT – GERMAN-CARVE MODELLE

Für einen Menschen wie mich, der sich, aufgrund seiner Ausbildung und beruflichen Tätigkeit, zeitlebens mit der Rationalisierung von Organisations- und Fertigungsprozessen beschäftigt hat, war es interessant, das Fertigungsmanagement von ROGER zu studieren und auszuwerten. Was dabei herauskam hat mich positiv überrascht.

Die nachfolgende Auflistung und Erläuterung der einzelnen Rationalisierungsmaßnahmen sollen den hohen Stellenwert des Kostenmanagements im Hause ROGER dokumentieren:

Rationalisierung bei der Herstellung von Decken und Böden – German Carve

  • geringere Brettstärke und Verwendung von parallelen Brettern
  • plane Decke: Einsparung an Bearbeitungszeit, keine Steganpassung notwendig
  • Hohlkehle gefräst: Es mussten nur die Ränder nachgearbeitet werden
  • Plane, gefräste Decken-Innenkontur: Keine Nacharbeit erforderlich

Rationalisierungsmaßnahmen den Korpus betreffend

  • Es gibt nur eine Korpusform- und Größe für die meistverkauften Modelle
  • Schalllöcher nicht nachgearbeitet
  • Symmetrische F- Löcher erfordern nur eine Schablone
  • Schalllöcher nicht eingefasst, mit Ausnahme des Modells SUPER
  • Sparsames Binding beim meistverkauften Modell JUNIOR

Rationalisierungsmaßnahmen den Hals betreffend

  • Durch die konische Mittelholzplatte im Rohblock entfällt die Bearbeitung der Halsbreite
  • Hals- und Halsfußprofil mittels Profilwerkzeugen fertig gefräst
  • Das Halsfußende wird durch angeleimte Restholzstücke auf Maß gebracht
  • schichtverleimtes, geschliffenes u. lackiertes Holz erübrigt eine zusätzliche Kopfplatte
  • Keine Ziereinlagen in der Kopfplatte
  • Halslackierung nur in naturell für alle Modelle und Farboptionen
  • Kein Perlmutt für das Logo und dessen Einlage; Logo als Abzugsbild ab ca.1957
  • Keine Verwendung von teurem Ebenholz für das Griffbrett und den Steg bis ca.1959
  • Keine Perlmutteinlagen im Griffbrett bis Ende der 50er Jahre
  • Kein Binding an Hals und Kopfplatte beim Modell JUNIOR
  • Verzicht auf eingelegte Metallschiene und Trussrod bis Ende der 50er Jahre
  • Verwendung von preiswerten aber qualitativ guten, offenen Einzelmechaniken
  • Bevorzugte Verwendung der Mechaniken mit LOGO für alle Modelle bis Ende der 50er Jahre

Sonstige kostensparende Maßnahmen

  • Es gab keine Sonderanfertigungen wie dies bei vielen anderen Herstellern üblich war.
  • Auch bei der Lackierung wurde gespart.  Es gab nur rotbraun schattiert und naturell
  • Konsequente Verwertung von Werkstoffen und Teilen; nichts wurde weggeworfen.
    • Beispiel Label: Alle vorhandenen Label wurden aufgebraucht. So gab es beispielsweise keinen Zettel von der Berliner Werkstatt in der Lützowstraße. Die Instrumente aus der dortigen Produktion wurden alle mit dem Label aus der Lutherstraße gemarkt. Ähnliches passierte auch nach dem Umzug von Mittenwald nach Neumarkt St. Veit.
  • Auch bei den Katalogen wurde konsequent gespart.

All diesen Bemühungen liegt ein hohes Maß an Kreativität und Erfindergeist zugrunde.

Wenzel Rossmeisl war es gelungen seinen wichtigsten Leitsatz auf seine Firma zu übertragen:

GRÖSSTMÖGLICHER  NUTZEN  BEI GERINGSTMÖGLICHEM  AUFWAND

Bemerkenswert ist, dass alle Maßnahmen zur Minimierung der Kosten weder die Funktionalität noch das Erscheinungsbild negativ beeinflussen.  Vielmehr verleiht der Verzicht auf jeglichen Schnickschnack dem Äußeren eine zeitlose Eleganz und ist Teil des Erfolgs von ROGER. Mir ist kein Unternehmen in dieser Branche aufgefallen, das einen ähnlich hohen Rationalisierungsgrad in seinen Fertigungsprozessen vorweisen kann wie dies bei ROGER der Fall war. 

WIE KLINGT EINE ROGER?

Aufgrund der speziellen Herstellungsweise von Decke und Boden ist die ROGER eng verwandt mit einer FLATTOP.   Kein Wunder also, dass diese Verwandtschaft auch im Klangverhalten zum Ausdruck kommt. Der völlig eigenständige Klang der ROGER kann mit folgenden Attributen beschrieben werden:

LAUT – PERKUSSIV – ROSSIG

Mit sehr guter Ansprache, gutem Durchsetzungsvermögen und einem schnellen Attack.  Die Bässe und das Sustain sind in der Regel nicht übermäßig ausgebildet, dafür sind aber die Mitten sehr stark. Elektrisch gespielt gibt es, der dicken Decken wegen, weniger Probleme mit dem Feedback. Zum elektrischen Sound möchte ich kein Urteil abgeben, zumal die standardmäßigen Hals-Pickups von Fuma nicht gerade zur Premiumklasse der Tonabnehmer zählen.  Für mich steht das akustische Spiel im Vordergrund weil es den eigenständigen Klang des Instruments am besten zu vermitteln vermag.  Wegen dieser Eigenschaften ist die ROGER sehr beliebt bei den Anhängern des Gypsy Jazz, aber auch in anderen Stilrichtungen macht sie eine gute Figur.

Die Beschreibung der klanglichen Eigenschaften von German-Carve Modellen trifft aber nicht für alle Instrumente in gleichem Maße zu. Es hat sich gezeigt, dass Unterschiede in der Endbearbeitung von Decken und Böden, aber auch die Maße (Dicke) derselben das Klangbild verändern. Gitarren mit leichter Deckenwölbung, infolge größerer Übergänge der Hohlkehle zur Deckenmitte hin, klingen jazziger und weicher. Das trifft vorwiegend für Instrumente und Komponenten zu, die von gelernten Geigenbauern wie Olga Adelmann und Adi Feil fertiggestellt wurden.  

Wichtiger Hinweis:  
Um das Leistungsvermögen einer ROGER voll ausschöpfen zu können braucht es starke Saiten.  Unter .013 sollte keine ROGER bestückt sein.  Keine Angst, der Hals hält das aus wenn die Verleimung des Griffbretts in Ordnung ist.
Meine bevorzugten Saiten sind Roundwounds .013

DANKSAGUNG

Es ist mir ein großes Anliegen, mich bei den Personen ausdrücklich zu bedanken, die mich bei meinen Recherchen über die Maßen unterstützt haben. Ohne deren wertvolles INFO-und DOKU-Material wäre ein derart detaillierter Bericht über das Leben und Wirken von Wenzel Rossmeisl nicht möglich gewesen.

Thomas Buhé

Ihm verdanke ich durch seine tiefe Verbundenheit mit den Rossmeisls und seinem reichen Erfahrungsschatz über das Thema Jazzgitarre, eine Unmenge an fachlichen, geschichtlichen und intimen Informationen,  darunter die gesamte Briefkorrespondenz mit Marianne Rossmeisl. Seine akribisch dokumentierten Erlebnisse, die er auch zum Teil in seinem Buch MEIN KALEIDOSKOP dem Leser zugänglich macht, waren für mich eine wahre Fundgrube.

Klaus Andrees

Das ist der ehemalige Student der Architektur, dessen Hand im ROGER-Katalog verewigt ist.  Er stellte mir bereitwilligst seine umfangreichen Informationen und Dokumente über seine Zeit bei ROGER zur Verfügung.

Adolf Feil

arbeitete von 1956 bis 1961 als Gitarrenbauer bei ROGER. Von 1966 bis 1969 leitete er das Münchner Ladengeschäft.  Sein profundes Wissen über den gesamten Fertigungsablauf, Art, Zeitpunkt und Umfang von Änderungen, wie auch seine Kenntnisse von betrieblichen und organisatorischen Gepflogenheiten, waren für meinen Artikel von unschätzbarem Wert.

Helmut Buchsteiner        

arbeitete von 1959 bis 1961 als gelernter Gitarrenbauer bei ROGER, zusammen mit Adolf Feil. 1968 übernahm er als Meister die Pacht für die Firma ROGER bis Ende des Jahres 1969. Von ihm stammen sehr viele Informationen über die Zeit in Neumarkt St.Veit. Detaillierte Angaben zu seiner Person und seinen Instrumenten gibt es unter der Rubrik Hersteller.

Dieter Hense und Wolfgang Übel

Sie waren ehemals Mitarbeiter in der Werkstatt von Wenzel Rossmeisl in Markneukirchen und haben mit ihren detaillierten Informationen über ihre ehemalige Arbeitsstätte Licht ins Dunkel gebracht.

Hans Joachim Naydowski

Ist ein Cousin von Roger Raimond Rossmeisl. Von ihm habe ich vieles über die Lebensweise und das private Umfeld der Rossmeisls erfahren.

Erwin Rossmeisl

Ist ein entfernter Verwandter von Wenzel Rossmeisl aus der holländischen Linie der Rossmeisls.  Ein Hobby von Erwin Rossmeisl ist die Ahnenforschung. Diesem glücklichen Umstand habe ich die ausführlichen Informationen über die Geschwister von Wenzel Rossmeisl zu verdanken. 

Dr. Elmar Kesenheimer

Das ist ein Jazzfan, der sich neben der Musik sehr für Instrumente, deren Herkunft, Bauweise und Klang interessiert. Einige seiner Anregungen, Recherchen und Infos sind in diesen Bericht eingeflossen. Als ich ihn fragte, ob er vielleicht Interesse hätte, den ROGER-BERICHT insEnglische zu übersetzen, hat er spontan zugesagt. Viele Gitarrenfreaks weltweit werden sich darüber  sehr freuen.

Peter Strasser, Dr. Martin Kemmler,  Kield Andersson

Gitarren Enthusiasten, denen neben den Instrumenten auch die Historie der deutschen Schlaggitarrensehr am Herzen liegt. Ihre Anregungen, Recherchen und Infos waren für mich sehr wertvoll.

Stefan Lob

Mein ganz besonderer Dank gilt Stefan Lob, der die Datenbanken des Museums Markneukirchen nach verwertbaren Informationen durchforscht hat und darüber hinaus durch die Beschaffung von Kontaktadressen, Infos, Bildmaterial und Seriennummern einen großen Beitrag geleistet hat. Er hat keine Mühe gescheut diesen umfangreichen Artikel, inklusive Update, ins Netz zu stellen.

Claudia und Günther Dress

Der Kontakt mit beiden, initiiert durch den ROGER-Artikel, war für mich ein einzigartiger Glücksfall. Claudia und Günther haben viele Jahre in München, in der Hohenzollernstraße 58, Tür an Tür mit den Rossmeisls gewohnt. Mit den Jahren entwickelte sich ein enges, familiäres Verhältnis zu Wenzel und Marianne, die das junge Paar mit ihren Kindern ins Herz geschlossen hatten. Nach dem Tode von Marianne Rossmeisl gingen deren gesamte persönliche Erinnerungsstücke in den Besitz von Claudia und Günther Dress über, die mir bereitwillig dieses umfangreiche Material für die ROGER-Biographie anboten. Annähernd 400 Bilder und Dokumente, von denen der größte Teil nun in der Bildergalerie zu sehen ist, geben nun tiefe Einblicke in das bewegte Leben von Wenzel Rossmeisl.

Liebe Claudia, vielen, vielen Dank für die Erstellung der unzähligen Bilder- und Dokumenten- Scanns, ebenso wie für die wertvollen Hintergrundinformationen.

Kaspar Glarner und Luc Quelin

Den Recherchen dieser beiden ist es zu verdanken, dass das Mysteriums bezüglich der Ausbildung von Roger Rossmeisl aufgeklärt werden konnte.

Mein Dank gilt auch allen Freunden und Bekannten, Sammlern und Gitarren-Verrückten, die durch Anregungen, Infos und Daten einen Beitrag zu diesem Artikel geleistet haben.

Copyright:

Die Bilder im Artikel  dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors veröffentlicht werden.

Herbert Rittinger,  im Februar 2022

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KAPITEL02   BERLINER ZEIT / GERMAN- CARVE / MARKNEUKIRCHEN

von Herbert Rittinger 01.03.2025

DIE BERLINER ZEIT 1945 – 1947

Sofort nach Kriegsende war Wenzel Rossmeisl, für ca. 9 Monate bei A. HOYER in Bubenreuth tätig, wo er die erste doppelhalsige Hawaii-Gitarre entwickelte.  Wenzel war während dieser Zeit nur sporadisch in Bubenreuth anzutreffen denn er war gleichzeitig mit dem Aufbau seiner eigenen Produktion beschäftigt.

Der erste Angestellte von WR war sein Sohn Roger, welcher nach dem Ende des Krieges, in der Werkstatt von Franz Hirsch die neuen ROGER-Gitarren endmontierte, während sein Vater auf dem Schwarzmarkt mit Materialen handelte, die für die Herstellung von Zupf- und Streichinstrumenten dringend benötigt wurden. Auf diese Weise kam Wenzel zu Geld, das er dringend für seine eigene  Fertigung benötigte.

Die ersten nach dem Krieg entstandenen Gitarren mit dem Label „Berlin Lutherstraße 27“, entsprechen, mit Ausnahme der vergrößerten F-Löcher, exakt den Vorkriegsmodellen.

Alle Gitarren mit gewölbtem Korpus wurden von Franz Hirsch hergestellt.

Die schwarzen Spatzen 1946
Quelle:   Thomas Buhé

Herbstmesse 1947 in Leipzig
Quelle:   Thomas Buhé

ENTWICKLUNG IN DEN JAHREN 1946 / 50

Die größten Entwicklungsschritte in der Geschichte der ROGER-Guitarren fanden im Zeitraum 46 bis 50 statt:

Modell 16,5 Inch mit tiefem Cutaway

Bereits bei der Erstellung der ersten Ausgabe meines ROGER- Artikels, im Juli 2009, ist mir bei der Sichtung des Bildmaterials eine weiße Gitarre aufgefallen, die WR am 3. Sept. 1947, anlässlich einer Session bei Dr. Bohrmann gespielt hat. Diese Gitarre mit den tropfenförmigen Schalllöchern ähnelt dem Modell SUPER, aber es hat den Anschein, dass die Decke gewölbt ist. Der Ausschnitt und die Korpusspitze  weisen eine etwas andere Form auf, als die bekannten Modelle. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Erklärung für diese Ungereimtheiten. Dies änderte sich schlagartig, als ich kurze Zeit nach der Veröffentlichung meines Artikels, Bilder von 3 Gitarren zugeschickt bekam, von denen der Absender behauptete, dass es sich um originale ROGER-Guitarren handelt. Eine davon hatte ein tiefes Cutaway, Decke und Boden waren gewölbt und sie hatte auf der Kopfplatte das typische ROGER-Logo.  Auf der Bodeninnenseite war das Berliner Label eingeklebt auf dem die Modellbezeichnung „Super Spezial  Nr. 401“ eingetragen war. Zuerst einmal war ich misstrauisch, aber dann erinnerte ich mich plötzlich an jene weiße Unbekannte von der Bohrmann Session und siehe da, es war genau das gleiche Modell. Als ich Thomas Buhè auf diese Entdeckung ansprach, stellte sich heraus, dass die weiße ROGER von 1947 sich unter den 10 Gitarren befunden hatte, die dieser auf der Frühjahrsmesse 1951 vor dem Zugriff der Stasi in Sicherheit gebracht hatte.  An das ungewohnte, tiefe Cutaway und die helle Lackierung konnte er sich noch gut erinnern. Als er seinerzeit Marianne Rossmeisl auf die ungewöhnliche Gitarre ansprach, bekam er als Antwort, dass es sich bei dieser um ein äußerst wichtiges Versuchsmodell handle.

Dank der unzähligen Bilder und Dokumente, aus dem persönlichen Verlass von Marianne Rossmeisl, die ich im April 2014 in die Hände bekam, konnte nun das Geheimnis um diese mysteriöse Gitarre gelüftet werden. Im Jahre 1939, also zu Beginn des 2. Weltkriegs, hatte Lloyd Loar bei GIBSON, mit seiner L5 P wieder einmal für Furore gesorgt. Die L5 P war die erste Archtop mit einem venezianischen Cutaway. Dank dieser genialen Erfindung wurde die  Bespielbarkeit des Griffbretts in den hohen Lagen deutlich verbessert.

Wenzel Rossmeisl, selbst einer der besten Jazzgitarristen seiner Zeit, war begeistert von dieser Neuheit. Für ihn gab es überhaupt keinen Zweifel, dass er seine Gitarren künftig mit einem Cutaway ausrüsten würde. Der Krieg verhinderte zunächst jedoch jegliche Aktivitäten, aber sofort nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft begann WR, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Dazu benutzte er das bisherige 16,5 Inch Modell als Basis. Das Cutaway wollte er nicht sklavisch übernehmen. Es sollte so tief wie nur möglich sein, um noch weiter mit der Greifhand nach vorne zu kommen. Darüber hinaus sollte sich seine Ausführung auch optisch vom Original unterscheiden.

Wie schon die Jahre zuvor, war Franz Hirsch für die praktische Umsetzung dieser Weiterentwicklung verantwortlich. Dieser war nach dem Krieg, wie die meisten Gitarrenbauer aus dem Osten, in den Westen geflohen. Seine Werkstatt in Schönbach, die auch die Produktionsstätte von Wenzels ROGER GUITARREN war, wurde von den Tschechen beschlagnahmt. In Tennenlohe und später in Bubenreuth fand FH eine neue Heimat. In der Folge wurden mehrere Gitarren mit tiefem Cut von Franz Hirsch gebaut und nach Berlin geliefert. WR hat diese Neuentwicklung bei seinen meisten Auftritten 47/48 gespielt und sie wurde 1947, auf der  Nachkriegsmesse in Leipzig, präsentiert.

Leider ist diese hervorragende Entwicklung bei ROGER nie in Serie gegangen, weil Wenzel sich für die Fertigung seiner, zur selben Zeit entwickelten Modelle mit German-Carve, entschieden hatte. Das German-Carve-Fertigungsverfahren erst machte ihm die eigenständige Produktion seiner Instrumente, mit vergleichsweise geringem Arbeits-und Investitionsaufwand möglich. Dazu eröffnete er 1948 in Berlin, in der Lützowstraße 69, eine eigene Werkstatt. Die Produktion der gewölbten SUPER-SPEZIAL hätte nicht ins eigene Fertigungsprogramm gepasst.

Ab dem Zeitpunkt wo WR seine Geman-Carve Modelle selbst produzierte, war die Zusammenarbeit mit Franz Hirsch beendet. Die Trennung erfolgte nicht im besten Einvernehmen. WR musste wohl oder übel FH die Nutzerrechte an diesem Modell einräumen, da dieser nicht unwesentlich an der Entwicklung beteiligt gewesen war. So konnte FH dieses Gitarrenmodell anderen Gitarrenbauern anbieten. Mit durchschlagendem Erfolg, wie sich bald herausstellte, denn alle namhaften Hersteller haben dieses Modell in ihr Programm aufgenommen. Die Firma A. Hoyer zählte wohl zu den ersten Abnehmern, denn in deren Katalog von 1948 ist dieses Modell bereits aufgeführt. Es ist davon auszugehen, dass ein guter Teil der frühen Modelle aus der Werkstatt von FH stammen.

Die von A. Hoyer vertriebenen Instrumente wurden zum großen Teil von Gustav Glassl gebaut. Dieser hatte seine Lehre bei FH zu Kriegsbeginn abgeschlossen und arbeitete nach dem Krieg, bis 1949, bei der Firma Hoyer, die er auch nach dem Beginn seiner Selbstständigkeit, im Jahre 1950, belieferte. Ein Indiz für die Arbeit von Glassl sind die Ausrundungen der tropfenförmigen Schalllöcher an deren Spitzen. Das Prinzip der Verringerung der Kerbwirkung durch scharfe Ecken und Kanten, zum Schutze der Hölzer gegen Rissbildung hat Gustav Glassl von Artur Lang übernommen. 

Das Modell ROGER-SUPER-SPEZIAL ist das Referenzmodell aller nachfolgenden Kopien von anderen Herstellern.

Interessanterweise wurde dieses Design nur von Gitarrenbauern im Westen übernommen. Der Grund hierfür war, dass sich in Wenzel Rossmeisls Werkstatt in Markneukirchen, zum Zeitpunkt der Enteignung, kein solches Modell befunden hatte.

Außerdem hatten die neuen Verantwortlichen dort zunächst alle Hände voll zu tun, die Produktion und den Vertrieb in Gang zu bringen. Darüber hinaus wäre für solch ein Vorhaben eine völlig andere  Struktur bezüglich Fertigungseinrichtungen und Fachpersonal vonnöten gewesen.

Aber auch international bestand wohl kein großes Interesse an dieser neuen Bauart. Mir ist jedenfalls bis dato noch kein Exponat dieser Bauart z.B. aus Übersee bekannt.

Aus persönlichem Interesse habe ich mich angeboten, die Super Spezial Nr. 401 zu restaurieren.

Dadurch hatte ich die einmalige Gelegenheit dieses geschichtsträchtige Modell bis ins kleinste Detail kennen zu lernen. Die Geschichte dieser seltenen Gitarre, nebst Bildern und Daten, habe ich in einem Restaurationsbericht dokumentiert.

Fast alle Hersteller im Westen hatten diese Korpusform im Programm.

Hier einige der bekanntesten:

  • ALOSA Solist / Lux
  • BAUER Virtuose
  • FRAMUS Black Rose de Luxe / Missouri / Sorella / Royal
  • HOPF 319
  • HOYER A. Solist
  • HÜTTL Pique Dame
  • LANG Prämus / Mastro Arturo
  • NEUBAUER
  • PENZEL
  • VOSS

GUSTAV GLASSL war wohl der bedeutendste Hersteller dieser Bauform. Einige der oben aufgeführten Hersteller/ Vertreiber wurden von ihm beliefert.

Roger Super Spezial Nr. 401 restauriert von 1947      Quelle:   HR
Roger Super Spezial Nr. 401, Label                                                                       Quelle:  HR
 

Modell 16,5 Inch Non Cut mit German-Carve 1948

Der nächste bedeutende Schritt war die Entwicklung des GERMAN Carve. GERMAN CARVE ist ein Verfahren zur Herstellung von Decken und Böden aus planen Rohholzplatten, bei denen die Hohlkehle mittels eines Profilwerkzeugs ausgefräst wird. Der Name dieses Verfahrens stammt aus dem Englischen und bedeutet DEUTSCHE SCHNITZEREI. Über das Verfahren und seine Entstehung wird im übernächsten Kapitel ausführlich berichtet.

Modell 17 Inch mit German-Carve und venezianischem Cutaway 1949

Dieses Modell wurde 1949 entwickelt und ist eine Novität die sich in folgenden Punkten von den Vorkriegsmodellen unterscheidet:

  • Der Korpus ist mit 43,5 cm, um 1cm breiter, bei gleicher Länge und Zargenhöhe
  • Decke und Boden sind plan, die Hohlkehle ist ausgefräst (German Carve)
  • Auf die separate schwarze Kopfplatte mit Ziereinlagen aus Perlmutt wurde verzichtet. Die Optik der verleimten Hölzer, naturfarben lackiert, bestimmen das künftige Design. Am Kopfplattenende ist eine trapezförmige Plastikplatte ins Holz eingelassen in welcher das ROGER-Logo eingebettet ist.
  • Der Modellname AMATEUR wird durch den Namen JUNIOR ersetzt.
  • In diesen Zeitraum fällt auch die Einführung des parallelen Halsfußes und des venez. Cutaways.
  • Die Lackierung der Hälse ist nun einheitlich natur

GERMAN-CARVE – Historie

Die wohl am meisten beachtete Erfindung in der Entwicklung der Jazzgitarre ist, abgesehen von der Einführung des elektrischen Tonabnehmers, das von Wenzel Rossmeisl erstmalig angewendete und patentierte Verfahren zur Herstellung von ein-oder mehrschichtigen, parallelen Decken und Böden von Jazzgitarren. Sein Sohn Roger nahm dieses know-how mit nach Amerika, wo es unter dem Begriff  GERMAN-CARVE weltweite Berühmtheit erlangte. Seitdem ich damit begonnen hatte alte deutsche Schlaggitarren zu sammeln und zu restaurieren, beschäftigte mich die Frage, wie es zu dieser Erfindung kam.

Als Wenzel Rossmeisl nach dem Krieg wieder mit der Herstellung seiner Gitarren begann, lag Berlin in Trümmern. Es herrschte überall große Not. Selbst die einfachsten Dinge des täglichen Lebens waren nur sehr schwer zu beschaffen. Durch die kriegsbedingte Teilung Deutschlands und die Vertreibung großer Teile der Bevölkerung aus ihrer Heimat, gab es einen Überschuss an Fachkräften jeglichen Berufsstandes. Immer größere Schwierigkeiten traten jedoch bei der Beschaffung von geeignetem Tonholz auf. Der Absatz der Instrumente boomte und damit verschärfte sich der Mangel an brauchbarem Holz dramatisch. In dieser Zeit wurde alles verarbeitet was nach Holz aussah, egal ob es sich um Teile von alten Möbelstücken oder Holzpaneelen von ehemals luxuriösen Wohnungsausstattungen handelte. Selbst Buchenbretter mussten als Material für die Böden herhalten. Der Mangel an Rohlingen mit der erforderlichen Dicke war so groß, dass es keine andere Möglichkeit gab als den Boden einfach plan zu belassen.  Auf der verzweifelten Suche nach dem begehrten Rohstoff stieß WR auf eine völlig neue und überaus ergiebige Quelle. Bei einigen Holzhändlern im Vogtland und im alpenländischen Raum lagerte bestes Tonholz, das für die Herstellung von Resonanzböden für Pianos bestimmt war. Abnehmer für diese Hölzer gab es zu diesem Zeitpunkt so gut wie keine, denn wer konnte sich schon so kurz nach dem Krieg ein so teueres Instrument leisten?  Der Haken dabei war, dass die Holzplatten eine gleichbleibende Dicke von 7,5 mm hatten, für eine gewölbte Decke aber ungefähr 20 mm erforderlich sind. Der Gedanke, mehrere Bretter zusammenzuleimen lag nahe und war auch nicht neu, denn Sperrholz war zu jener Zeit schon bekannt.

Wenzel hatte mit Sicherheit Kenntnis davon, dass dieses Verfahren bereits patentiert war, denn um seine Gitarren künftig in der Art produzieren zu können, ohne bestehende Schutzrechte zu verletzen, musste er sich von diesen unterscheiden. Dies gelang ihm dadurch, dass er sich auf drei gleichsinnig verleimte Holzschichten beschränkte, in die am Rand eine Hohlkehle eingefräst ist. Dieses leicht abgewandelte Verfahren hat WR später dann selbst zum Patent angemeldet.

Mit dem Produktionsbeginn der Gitarren nach dem neuen Herstellungsverfahren endete die Zusammenarbeit mit Franz Hirsch.

GERMAN-CARVE – Beschreibung

Voraussetzung für die Herstellung von Decken und Böden nach diesem Verfahren sind parallele, ein- oder mehrschichtige Holzplatten von ca. 16-20 mm Dicke. Mittels einer Oberfräse wird  eine Hohlkehle mit 25 mm Radius und einer Tiefe von 7-10 mm, parallel zur Außenkontur ausgearbeitet. Die Randbreite nach dem Fräsen beträgt ungefähr 2 cm. Im nächste Schritt wird die Platte auf der Unterseite, ebenfalls mit einem Profilwerkzeug, in einem definierten Abstand zur vorhandenen Hohlkehle, auf eine verbleibende Dicke von ca. 6 bis 9 mm ausgefräst. Die endgültige Fertigbearbeitung der Außenseite von Decke und Boden erfolgt erst, nachdem der Korpus, inklusive Randstreifen, fertig verleimt ist.  Der Auslauf der Hohlkehle wird bis zum Beginn der Randzierleiste erweitert.

Bei ROGER war die Nachbearbeitung der gefrästen Kontur auf beiden Seiten reine Handarbeit die in der Regel von gelernten Geigenbauern durchgeführt wurde.

Eine genaue Vermessung der fertigen Decken- und Bodenprofile meiner 14 ROGER-Gitarren aus den verschiedensten Epochen lieferte recht unterschiedliche Ergebnisse, die zum Teil auch optisch deutlich wahrnehmbar sind. Adolf Feil, ein Geigenbaumeister aus Traunstein, der von 1956 bis 1961 bei ROGER tätig war, bestätigte, dass das Carving von den einzelnen Geigenbauern individuell gehandhabt wurde. Er selbst war ein Anhänger der weichen Kontur.

Das neuartige, geniale Verfahren zur Herstellung von Decken und Böden für Jazzgitarren hat zwei herausragende Eigenschaften:

  • erweiterte Nutzung und Einsparung von wertvollem Tonholz
  • geringere Herstellkosten gegenüber von Hand gestochenen oder kopier-gefrästen Decken u. Böden.

Aufgrund dieser Vorteile wurde dieses Herstellungsprinzip bei allen Instrumenten, also auch bei denjenigen mit einschichtigen Decken und Böden angewendet.

Im Bildarchiv von Norbert Schnepel, das dieser mir großzügig zur Verfügung gestellt hat, fand ich ein eigenartiges Exemplar einer JUNIOR.  Dieses Instrument wurde aus originalen ROGER-Teilen von fremder Hand zusammengefügt.  Leider hat der Erbauer auf die Fertigbearbeitung der Decke und des Bodens, aus Unkenntnis, oder aus Bequemheit? verzichtet.  Diese sind nämlich nur vorgefräst.  Die Kanten sind nur minimal verschliffen worden und so ist noch der plane, parallele, äußere Rand mit ca. 15 mm Breite vorhanden.  Der Rickenbacker- Saitenhalter verstärkt noch das ungewöhnliche Erscheinungsbild.

Mit der Einführung des German-Carve erfolgte eine nochmalige Vergrößerung der F-Löcher.

GERMAN-CARVE – Patente

Bereits im Jahre 1897 erhielt Dr. Johannes Moser aus Berlin ein Patent auf mehrschichtige Decken und Böden mit ausgekehltem Rand und im Jahre 1912 patentierte Wilhelm Steuer aus Berlin das Verfahren, Resonanzböden für Klaviere aus kreuzweise verleimten Furnierholzplatten herzustellen. Die vorgenannten zwei Patente erscheinen als Gegenhaltungen zum Stand der Technik in der Patentschrift von Wenzel Rossmeisl.

Da WR, bei der Vorstellung seiner Neuheit, auf der Frühjahrsmesse 1951 in Leipzig verhaftet wurde, konnte er die beabsichtigte Patentanmeldung nicht vornehmen. Dies tat er dann am 30.09.1955 nach seinem Neustart in Mittenwald. Seine Anmeldung wurde am 26. März 1959 patentiert.

Für WR hatte dieses Patent sicherlich nur einen werbewirksamen und immage-fördernden Effekt.

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Patentwesen bin ich davon überzeugt, dass ein wirksamer Schutz vor Nachahmern zu keiner Zeit gegeben war. Im Falle einer Nichtigkeitsklage wäre das Patent, wegen Vorbenutzung, leicht zu kippen gewesen. Aus heutiger Sicht bestünden für Wenzels Anmeldung, wegen mangelnder Erfindungshöhe, nur sehr geringe Chancen auf ein Patent.  Ein Gebrauchsmuster wäre für mich schon ein Erfolg. Für die Prüfer des deutschen Patentamts galten kurz nach dem Krieg aber andere Maßstäbe.

WERKSTATT IN MARKNEUKIRCHEN


Zeitgleich mit dem Umzug von der Lutherstraße in die Lützowstraße 69, pachtete WR, im Jahre 1948, die Werkstatt des Instrumentenbauers und Lautenisten, Peter Harlan. Die vorhandenen Holzbestände, vor allem Decken und Böden von Lauten und Gitarren wurden käuflich erworben. Sie waren, zu der Zeit, wo ein ungeheuerer Mangel an Tonholz herrschte, Wenzels wichtigstes Kapital. Die Filiale befand sich in Markneukirchen, Obere Straße 1, direkt am Marktplatz, mit Zugang im Hinterhaus. Wenzels Absicht war, die dort billigeren Fachkräfte, Werkstoffe und Zulieferkomponenten zu nutzen. Eine weitere Möglichkeit den Gewinn zu optimieren lag in dem für ihn günstigen Wechselkurs der harten D-Mark zur schwachen Ostmark der DDR. Als findiger und mit allen Wassern gewaschener Geschäftsmann nutzte WR alle sich ihm bietenden Möglichkeiten konsequent aus. Ein weiterer, wichtiger Grund für den Schritt nach Markneukirchen dürften auch die heftigen familiären Streitigkeiten gewesen sein. Schon vor Kriegsbeginn war WR aus der gemeinsamen Berliner Wohnung ausgezogen und wohnte seitdem mit seiner Mitarbeiterin Marianne Rorarius, die für ihn zwischenzeitlich geschäftlich und auch privat unersetzlich geworden war, in Markneukirchen, in der Breitenfelderstr. 16. Mit der örtlichen Neuorientierung fand eine radikale betriebliche Umstrukturierung statt. In kürzester Zeit wurde die gesamte Produktion nach Markneukirchen verlagert. Die Werkstatt in Berlin wurde fortan als Custom Shop und für Verkaufs- und Repräsentationszwecke genutzt. WR transportierte turnusmäßig die gefertigte Ware in seinem PKW mit Anhänger nach Berlin, von wo aus diese in den Verkauf gelangte. Die gesamte Hardware für alle Instrumente stammte aus Markneukirchen. Ehemalige Mitarbeiter aus der Ostfiliale berichten von einem schwungvollen und sehr gefährlichen Schmuggel von Holz, Etuis, Plüsch, Bunddraht, Schelllack und sonstigem Zubehör.


MODELL ULTRA / EDELHOLZ 1950

Die Entwicklung dieser Modellvarianten begann im Jahr 1950 und endete im März 1951. Die Idee dazu resultiert aus der Verwendung von dreilagig verleimten Decken und Böden und ist nur in Verbindung mit GERMAN-CARVE sinnvoll. Bei gleichem Holz für alle 3 Lagen wäre die Optik nicht ansprechend. Aus diesem Grund wurde für die Mittellage kontrastreiches Holz verwendet, sodass nach dem Ausfräsen der Hohlkehle, parallel zur Außenkontur des Bodies, ein signifikanter Streifen sichtbar ist. Für die Mittellage bei den Ultra-Modellen LUXUS und SUPER wurde vorzugsweise Mahagoni, Palisander und Birne verwendet. Beim Modell STANDARD-ULTRA bestehen die beiden Außenlagen aus Edelholz, während für die Mittellage Ahorn der Standard ist. ULTRA-und EDELHOLZ-Modelle wurden erstmalig auf der Leipziger Messe 1953 vorgestellt, gingen aber nicht in Serie weil Wenzel Rossmeisl noch auf der Messe verhaftet und seine ganze Habe konfisziert wurde. Alle Ultras aus der Zeit 1951-53 stammen aus der Berliner Werkstatt in der Lützowstraße. Sie wurden unter der Ägide von Olga Adelmann aus dort gelagerten Rohkomponenten zusammengebaut. Bei den späteren Ultra-Modellen, ab 1955, kamen keine Edelhölzer mehr zum Einsatz. Aus diesem Grund ist kein einziges Standard-Ultra Modell nach 1955 bekannt, obwohl es in einem Prospekt aus dem Jahr 1957 angeboten wird.

Wenzel und Marianne Rossmeisl auf der Leipziger Messe 1951
Bildbeschreibung in der Reihenfolge von links:
1. SUPER-ULTRA – 2. SUPER-EDELHOLZ – 5. STANDARD-ULTRA – 6. SUPER-ULTRA
Wenzel mit Marianne am 01.07.1954 im Tonstudio in Hamburg mit dem Super-Edelholz-Messemodell,
oberes Bild, das Thomas Buhe` vor dem Zugriff der Stasi gerettet hatte.

ELEKTRISCHES EQUIPMENT

Die Verstärker kamen von der Firma Bremer.  Später wurden auch welche aus den USA importiert. Ausführliche Informationen über Tonabnehmer und Verstärker gibt es in dem Artikel über Roger Rossmeisl. 

Roger-Verstärker Quelle: Katalog

DIE BERLINER ZEIT 1951 – 1953

Wie so oft im Leben waren auch hier, zum Zeitpunkt des größten Erfolges, bereits dunkle Wolken am Schicksalshorizont aufgezogen. Die zerbrochene Ehe mit seiner Frau Elisabeth, sorgte für andauernden Familienzwist.

Im Frühjahr 1951, auf der Leipziger Messe, schlug dann das Schicksal erbarmungslos zu.  Wenzel wurde verhaftet und wegen Vergehens gegen das Devisengesetz zu 4 Jahren schwerem Zuchthaus verurteilt. Sein gesamter Besitz in Markneukirchen wurde eingezogen. Die Enteignung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als sich ein umfangreicher Exportauftrag von 200 Gitarren kurz vor der Auslieferung befand und das Lager prall gefüllt war mit fast fertigen Instrumenten, Halbfertigprodukten, Rohmaterial und Hardwarekomponenten.

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass belastendes Material, das zur Verhaftung von WR führte, von seinem näheren Umfeld der Stasi zugespielt wurde.

Zum Zeitpunkt von Wenzels Verhaftung, waren folgende Mitarbeiter in Markneukirchen beschäftigt:

  • Roman Schuh – Geigenmacher, Zubehörteile-Verfertiger
  • Dieter Hense – Zupfinstrumentenbauergeselle
  • Wolfgang Übel – Zupfinstrumentenbauergeselle
  • Karl Keller, externer Mitarbeiter, fertigte auch Roger-ähnliche Modelle die T. Buhe für ihn verkaufte
  • Claus Voigt – kaufmännischer und organisatorischer Leiter

Zehn Gitarren, die Thomas Buhé auf abenteuerliche Weise vom Messestand retten konnte und zwei Koffer mit  persönlichen Habseligkeiten waren das gesamte Vermögen das Wenzel und seiner Marianne verblieben war. Die ausführliche Geschichte über dieses wagemutige Abenteuer kann man im Buch MEIN KALEIDOSKOP, von Thomas Buhé,  nachlesen.

Aus der ehemaligen ROGER-Filiale entstand, nach Zusammenlegung mit zwei weiteren enteigneten Werkstätten für Zupfinstrumente, ein Jahr später, die Firma MUSIMA.  Die neuen Besitzer haben nicht nur die Fabriken gestohlen, sie benutzten auch ungeniert die Mitarbeiter und das gesamte Fertigungs-know how.  Aus dieser Zeit existieren komplette ROGER-Gitarren ohne Logo.  Als dann irgendwann die Originalteile aufgebraucht waren, erschienen Instrumente mit einem Mix aus ROGER- und MUSIMA-Komponenten.  Das Topmodell RECORD von dieser Firma, das 1955 auf den Markt kam, ist baugleich dem ROGER-Modell SUPER-ULTRA, nur der Hals ist von MUSIMA. Die Qualität dieser Plagiate konnte jedoch nie das ROGER-Niveau erreichen.

Nach der Verhaftung von Wenzel Rossmeisl übernahm sein Sohn Roger Raimond die Führung der Berliner Filiale in der Lützowstraße in Berlin.   

Er hatte ein Jahr zuvor seine Meisterprüfung abgelegt und war 1950, im Alter von 23 Jahren,  der jüngste Meister in seiner Zunft.  Seine handwerklichen Fähigkeiten waren herausragend. Auf diesem Gebiet war er seinem Vater überlegen. Gänzlich unerfahren aber war er in der Leitung eines Betriebs. Hinzu kam, dass das gesamte Holzlager inklusive Hardware-Lagerbeständen nicht mehr verfügbar war. Ebenso fehlte ein Teil der für eine rationelle Fertigung benötigten Maschinen und Vorrichtungen. Über Nacht ist damit die Produktion und der Verkauf von ROGER-GUITARREN total zusammengebrochen. Fürs erste musste sich Roger damit begnügen, die in der Berliner Filiale gelagerten Einzelkomponenten zu kompletten Gitarren zusammenzufügen. So wurden die in den Jahren 46/47 von Franz Hirsch gelieferten Prototypen mit gewölbter Decke und tiefem Cutaway zu neuem Leben erweckt. Auch die Restbestände von Komponenten der German-Carve-Modelle wurden allesamt verbaut. Dabei wurde in Kauf genommen, dass nicht alle Teile die gewohnte Qualitätsnorm erfüllten.  Komponenten die fehlten, mussten einzeln, in Handarbeit, hergestellt werden. Die Beschaffung von geeignetem Tonholz war das größte Problem. Da trockene, mehrjährig gelagerte Hölzer nicht in ausreichendem Maß zu beschaffen waren, war Roger gezwungen, mit Hilfe einer Trocknungsanlage, das frisch geschnittene Holz für den nachfolgenden Verarbeitungsprozess tauglich zu machen. Nicht minder schwierig war es, passende Halsrohlinge zu bekommen. Um der ungeheueren Belastung, ohne eingelegte Verstärkung, auf Dauer trotzen zu können, müssen die Rohblöcke, aus denen man die Halsrohlinge gewinnt, mittels eines speziellen Verfahrens hergestellt werden, bei dem die einzelnen Holzplatten mit Kaurit-Leim unter großer Hitze und ungeheuerem Druck verleimt werden. Dazu sind Pressen mit 50 Tonnen Druckkraft erforderlich, die sich kleinere Werkstätten nicht leisten können. Der enteignete ROGER-Betrieb in Markneukirchen besaß eine solche Presse, aber diese Quelle war versiegt. Die Halsrohlinge die Roger nun erwerben konnte hatten weniger Lagen. Dies ist das auffälligste optische Merkmal im Vergleich zu den Gitarren aus Markneukirchner Produktion.

Erst als das benötigte Rohmaterial wieder zur Verfügung stand, konnte die Serienfertigung allmählich anlaufen. Dazu war aber auch zusätzliches Personal notwendig. Roger stellte sofort die gelernte Geigenbaumeisterin Olga Adelmann ein, die sich in einer finanziellen Notlage befand und bereit war für einen Mindestlohn zu arbeiten.

Auch Heimarbeiter und Praktikanten wurden eingestellt. Einer von ihnen war Klaus Andrees, der im Zuge seines Architektenstudiums als gelernter Holzbildhauer ein Praktikum bei Roger absolvierte.

Am Sonntag, den 17. August 1952 fand ein medienwirksames Ereignis statt, das von Reportern der Berliner Tageszeitung TELEGRAF zum Anlass genommen wurde, über die legendären ROGER-GUITARREN einen Artikel zu veröffentlichen.  In der Berliner Badewanne, einem der ältesten und bekanntesten unter den Jazzclubs in Berlin, überreichte Roger Rossmeisl dem Gitarristen Johannes Rediske eine ROGER-SUPER-SPECIAL-CA mit der Seriennummer 777. Diese Gitarre, wie auch die Nummer 333 für Django Reinhardt stammte aus der Prototypenserie, die Franz Hirsch 1947 an Wenzel Rossmeisl geliefert hatte. Die Nummern für diese beiden Gitarren sind von Roger zum Teil willkürlich vergeben worden und passen  deshalb  nicht immer in das fortlaufende Nummernsystem. 

Hier die Bilder des Artikels im TELEGRAF und ein Foto von Barney Kessel mit seiner ROGER-SUPER

Auf dem Bild „Der Ton macht die Musik“ von der Reportage des Telegraf, sieht man Roger mit einer Holzplatte vor seinem Trocknungsgerät.

Dieses Ereignis ist gleichzeitig der Höhepunkt des kometenhaften Aufstiegs der Firma ROGER. Hinter den Kulissen sah es derweil längst nicht mehr so rosig aus. Aufgrund seiner charakterlichen Veranlagungen war Roger Rossmeisl niemals in der Lage einen Betrieb längerfristig erfolgreich zu führen. Der Verlust des gesamten Kapitals der Filiale in Markneukirchen und der leichtfertige, luxuriöse Lebensstil von Roger sorgten sehr schnell für heftige finanzielle Turbulenzen. Der Betrieb geriet immer schneller in den Abwärtsstrudel. Der finanzielle Ruin war nicht mehr aufzuhalten, obwohl es an Aufträgen nicht mangelte. Um seinen Gläubigern zu entkommen blieb Roger nur noch die Flucht nach Amerika. In Windeseile löste er den Betrieb auf und verließ sein Heimatland.  Als die Firma ROGER zum 30. September 1953 ihre Pforten schloss,  weilte Roger bereits in Amerika, während Wenzel im Zuchthaus noch nichts davon ahnte, dass er aufgrund einer Amnestie das Gefängnis frühzeitig verlassen würde.

Bilder einer Gitarre die Roger, am 23. 08. 53, kurz vor seiner Abreise,  zusammengebaut und signiert hat.

Sofort nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten bewarb sich Roger Rossmeisl um die amerikanische Staatsbürgerschaft. Dabei konnte er sich auf die Unterstützung von prominenten Persönlichkeiten aus der Jazzgitarrenbranche verlassen, die die Rossmeisls gut kannten. Bereits kurze Zeit später war Roger amerikanischer Staatsbürger, was durchaus ungewöhnlich war, da eine Einbürgerung normalerweise viele Jahre dauert. Dabei ist der Nachweis eines tadellosen Leumunds und einer liberalen politischen Gesinnung unabdingbar. Wie sich vor nicht allzu langer Zeit herausstellte, entsprachen die Angaben zu seinem beruflichen Werdegang nicht in allen Punkten der Wahrheit.

In einem Artikel des Vintage Guitar Magazins berichtet Philipp Kubicki, ein ehemaliger Angestellter von Roger, bei Fender in Fullerton, was ihm sein Chef, Roger Rossmeisl, über dessen 8 Jahre dauernde  Ausbildung, mit Diplom zum Gitarrenbauer, an der Geigenbauschule in Mittenwald erzählt hatte.

Das führte im Rahmen der Recherchen für den vorliegenden ROGER-Bericht, zum beruflichen Werdegang von Roger, zu erheblichen Irritationen, da weder Roger Rossmeisl noch sein Ausbilder Franz Hirsch in Mittenwald bekannt sind.

Erst durch die Recherchen von Kaspar Glarner und Luc Quelin, die einen Film über den Einfluss von Roger Rossmeisl auf die Gitarrenentwicklung in den USA, in den 50er und 60er-Jahren, gedreht haben, konnte dieses Mysterium aufgeklärt werden.

Auf youtube kann ein Trailer von diesem Film angesehen werden.

Auskünfte zu diesem Film snd unter der nachfolgend Email-Adresse erhältlich:
permanentfilms2@gmail.com

Es stellte sich heraus, dass Roger Rossmeisl seine Ausbildung nicht in Mittenwald auf der dortigen Geigenbauschule sondern in der Werkstatt von Franz Hirsch, in Schönbach, in der Falkenauerstraße 315, absolviert hat. Grund für diese Falschangabe war die politische Situation zum Zeitpunkt von Rogers Einbürgerung. Schönbach war zu dieser Zeit Teil des sowjetischen Machtbereichs und befand sich während des Kalten Kriegs auf feindlichem Territorium. Mittenwald hingegen war im Westen gelegen und genoss durch seinen traditionellen Zupf-und Streichinstrumentenbau in den USA großes Ansehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bei wahrheitsgetreuer Angabe, Probleme mit der Einwanderungsbehörde zu erwarten gewesen wären. 

Wenzel und Roger vor der Werkstatt von Franz Hirsch in Schönbach             Quelle: HR

ROGER-GUITARREN aus der Ära Berlin 1951-53 tragen die Nummern 650 bis 1045. Sie sind sehr leicht von denen aus früherer und späterer Produktion zu unterscheiden.

Spezifische Merkmale:

  • sanftere Übergänge im Carving
  • Unterschiede in der Lackierung – Farbe und Schattierung
  • SUPER-Modelle vorwiegend mit symmetrischer Kopfplatte
  • Halssperrung – 3-fach mit parallelem Mittelstreifen
  • unterschiedliches Halsprofil – Hälse meistens schlank, gut spielbar
  • Griffbretteinlagen JUNIOR-Modell:  5 Balken, z.T. geteilt
  • Griffbretteinlagen STANDARD, LUXUS, SUPER : 8 Blöcke, geteilt, z.T. mit Ziereinlagen
  • unterschiedliches Halsfußprofil und geringerer Halsfußüberstand
  • keine angeleimten Restholzstücke am Halsfußende
  • Unterschiedliches Halszungenprofil
  • Unterschiede im Hals-Kopfplattenübergang
  • Unterschiede im Binding
  • flache Böden, bei den JUNIOR-Modellen
  • Spezialanfertigungen von Saitenhalter, Steg, und Schlagbrett

Die  letzten, im Aug / Sep 1953 ausgelieferten Gitarren weisen, bezüglich der Qualität der verbauten Einzelkomponenten, nicht den gewohnten ROGER-Standard auf. Dies liegt daran, dass Roger, kurz vor seiner Flucht nach USA, so tief in den Schulden steckte, dass ihm niemand mehr irgendwelche Waren lieferte.

Ausführliches Bildmaterial hier:  Link zu Bildergalerie „Ära Roger 1951-53“ 

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KAPITEL 3   MITTENWALD / NEUMARKT ST. VEIT

ÄRA MITTENWALD 1955 – 1960

Die Zeit von März 1954 als WR aus dem Zuchthaus entlassen wurde, bis zur erneuten Firmengründung am 1. September 1955, ist bereits in der chronologischen Abfolge von Wenzels Leben ausreichend dokumentiert.  Erwähnenswert an dieser Stelle ist der absolute Wille und der unerschütterliche Glaube von Wenzel Rossmeisl und seiner zweiten Frau Marianne, noch einmal eine  Werkstatt für den Bau von ROGER-Guitarren zu eröffnen.

Bereits einen Monat nach dem Wiederbeginn verlassen die ersten Instrumente die Fertigungsstätte.

Ende der 50er Jahre waren 7 Mitarbeiter in der Werkstatt in Mittenwald tätig, darunter der gelernte Geigenbauer Adolf Feil (ab 1956)

Nachfolgend eine Auflistung aller Änderungen, betreffend die Konstruktion und das Design:

1) Alle Modelle haben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, ein venezianisches Cutaway.

2) Die F-Löcher sind nochmals verbreitert worden

3) Neues Label 

Das neue Label trägt das Mittenwalder Logo.  Als Schrifttyp wurde sans-serif gewählt, im Gegensatz zur Fraktur-Schrift bei den früheren Berliner Zetteln.

4) Die gesamte Hardware kommt nunmehr aus Westdeutschland

5) Änderung des Halsprofils

Im Gegensatz zur früheren D-Form weist der Hals mit Beginn der Mittenwalder Produktion ein annähernd kreisförmiges Profil auf.  Dieses wurde jedoch schon vor der Verhaftung von WR entwickelt. Auf dem Foto aus der Werkstatt in der Lützowstraße, im Jahre 1952, ist eine Gitarre mit diesem Feature zu sehen.

6)  Wegfall der trapezförmigen Einlagen für das Logo

7)   Saitenhalter mit R-Design

Genau wie bei der Entstehung der ROGER-Guitarren, standen auch hier die Hersteller von noblen Instrumenten jenseits des großen Teichs Pate.  Und so besteht das neue Design aus einer Kombination von Stilelementen, die bei Guild und Rickenbacker zu finden sind. Das neue Design ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Roger und Wenzel, die sich wieder versöhnt hatten.

Saitenhalter neu, Luxus-Ultra Nr. 2987        Quelle: HR

8)   geändertes Label

Gegen Ende der Mittenwald Ära wurden neue Labels gedruckt. Der Text präsentiert sich von nun an in serifer Schrift. Diese Etiketten wurden auch nach dem Umzug in die neue Fabrik in Neumarkt St. Veit verwendet. In der Folge hat man dann die neue Firmenanschrift mit einem blauen Stempel nachträglich aufgedruckt.

ÄRA NEUMARKT ST. VEIT  1960 – 1968

Ausschlaggebend für die Entscheidung eine neue Fertigungsstätte zu bauen war die Zusammenarbeit mit Oliviero Pigini, dem Inhaber von GIEMMEI und späteren Gründer von EKO.

Chronologie der Zusammenarbeit von WR mit Oliviero Pigini:

1956-1960WR ist Berater für GIEMMEI. Er organisiert unter anderem den Vertrieb von Gitarren der Firmen HÖFNER und KLIRA, sowie Schlagzeuge der Marke ROXY und LEFIMA durch GIEMMEI in Italien
1960–1965WR ist Berater von EKO in Sachen Technik und Design
1963-1975     WR ist EKO-Importeur in Deutschland
1967Mit dem Tod von Oliviero Pigini endet die offizielle technische Beratung

Entgegen manchen Vermutungen wurden nie ROGER-Guitarren, oder Teile davon, in Italien hergestellt.

Ausführliche Informationen über EKO, den Gitarrenbau in Yugoslawien, sowie die Verbindung zu Wenzel Rossmeisl, gibt es hier:   

Der Umzug in das neue Werk in Neumarkt St. Veit begann 1959 und dauerte fast ein Jahr. Schrittweise wurden Maschinen und Material in die neue Fertigungsstätte transportiert, sodass ohne nennenswerte Verzögerung mit der Produktion einzelner Komponenten begonnen werden konnte. Manche Mitarbeiter waren zeitweise an beiden Standorten tätig.  Als der Umzug beendet war, wurde die Niederlassung in Mittenwald geschlossen.

Die Zeit bis 1962 kann als die GOLDENE ÄRA in der Firmengeschichte bezeichnet werden.  Die ROGER-Guitarren waren gefragt und Wenzel verdiente als Manager und Berater bei EKO viel Geld. Dazu kamen die Erträge aus den Zulieferteilen, die in Neumarkt St. Veit für EKO produziert wurden.  Ab 1962,  als die FENDER Welle Deutschland voll erreicht hatte,  gingen die Umsätze mit den ROGER-Guitarren drastisch zurück.  Kein Problem für Wenzel, der fortan TELE- und STRATOCASTERS in großen Mengen importierte und mit sattem Gewinn verkaufte. 

An den ROGER-Guitarren hat sich während der Zeit  in Neumarkt St. Veit folgendes geändert:

1)   Modell SUPER mit F-Löchern und teilweise geänderten Griffbretteinlagen

Das Top Modell SUPER besaß seit Anbeginn tropfenförmige Schalllöcher.  In Neumarkt St. Veit wurde mit dieser Tradition gebrochen.

Ab diesem Zeitpunkt gibt es die SUPER ausschließlich mit F-Löchern. Die übrigen Merkmale blieben erhalten. Der Grund für diesen Stilbruch ist in der konsequenten Rationalisierung der Fertigungsabläufe zu suchen. Bei der Herstellung der maßgleichen Rohdecken gab es bisher zwei Produktlinien:  Eine mit F-Löchern, die andere mit tropfenförmigen Löchern. Das traf in gleicher Weise auch für die Lagerung der Komponenten und den Zusammenbau der Korpusse zu.  Mit Einführung dieser Änderung gab es keine Unterschiede mehr in der Herstellung der Rohkörper. Das Ergebnis war eine deutliche Einsparung an Produktionskosten. Kostensparenden Effekt hatte auch die Änderung der Griffbretteinlagen, beginnend mit dem zwölften Bund. Bedingt durch die, mit zunehmender Bundzahl, abnehmende Blockhöhe der Einlagen, war die diagonale Trennung der Einlagen und deren Einbau in das Griffbrett ein diffiziler und zeitaufwendiger Arbeitsprozess.  Fortan entfällt die diagonale Teilung der Einlagen von Bund 12 bis 17.  Der Block in Bund 12 wird in 3 Rechtecke aufgetrennt, während die restlichen Einlagen mittig geteilt sind.        

2)   Einheitliche Form für symmetrische Kopfplatten – wie Modell ELECTRIC 

Kopfplatte neu, Ausf. D2       Quelle:            HR

3) Die Hälse haben mehrheitlich eine Metallschiene oder eine einstellbare Gewindestange. Die ersten Hälse mit Metallschienen tauchen jedoch bereits 1959 auf

4)   Die Griffbretter sind nun mehrheitlich aus Ebenholz

5)   Die Griffbretteinlagen aller Modelle, außer JUNIOR, sind nun wieder aus Perlmutt

6)   Neue Modellvarianten  JUNIOR und LUXUS SPECIAL  1960/61

Das Modell JUNIOR gibt es jetzt in einer preiswerteren Ausführung.  Decke und Boden sind gewölbt und aus gepresstem Holz.  Lieferant ist die Firma Kollitz.

Die LUXUS SPECIAL wird neu aufgelegt.  Es gibt sie nun auch als SEMI mit laminierten, gewölbten Decken und Böden.

Junior-Ca, gepresst, gewölbt Quelle: MK
Luxus-Special, gepresst, gewölbt      Quelle:  Buchsteiner

7)  Einführung der SOLID BODY GUITAR,  die auch als Bass erhältlich ist.

8)  Einführung eines neuen Logos aus Plastik

Plastiklogo Relief schwarz/gold, Junior-Ca  Quelle: HR
Plastiklogo Relief weiß/gold, Standard-Ca Nr. 3449            Quelle: HR


DIE ZEIT VON 1965 BIS ENDE 1969

Im Jahr 1965 eröffnete WR ein Ladengeschäft in der Hohenzollernstraße 58 in München. Dieses wurde von 1966 bis 1969 von Adi Feil, einem Geigenbaumeister, der schon von 1956 bis 1961 bei der Firma ROGER tätig gewesen war, geführt.  Der Verkauf der ROGER-Guitarren war zu diesem Zeitpunkt stark zurückgegangen und Wenzel, inzwischen 63 Jahre alt, befasste sich von diesem Zeitpunkt an mit der Suche nach einem Nachfolger für seinen Betrieb in Neumarkt St. Veit.

Bild 231 Ladengeschäft in München, WR, Marianne, Olivieri Pigini und Thomas Lo Duca, Quelle: Dress

Im Jahr 1967/68 wurden 12 einfache, klassische, gut klingende Gitarren von Anton Sandner in Baiersdorf gebaut, die allesamt über das Münchner Geschäft verkauft wurden.

Die Konzertgitarren gibt es in 4 Ausführungen,  von Classic I bis Classic IV, wobei Ausführung I die preiswerteste Variante ist. Ein weiterer Zulieferer dieser Modelle war die Firma Grünert in München. Herr Horst Grünert berichtet, dass die von ihm gebauten Gitarren hauptsächlich in die USA gingen.

Bild 54 Classic I 69828 Anton Sandner  Quelle: ebay
Bild 54a Classic IV Anton Sandner  Quelle: Schwall

Im Katalog des Münchner Ladengeschäfts, aus dem Jahre 1968, sind weitere Gitarrenmodelle aufgeführt, die von externen Herstellern geliefert wurden:

Katalog 1968  Quelle: Heinrich Otruba 

Wappengitarre  Roger-Spezial-Modell 6

Roger Special  A6 Nr. 6891  Quelle: Heinrich Otruba

Dieses Modell wurde von Helmut Buchsteiner, nach dessen Übernahme der Fabrik in  Neumarkt St Veit, gebaut und über das Ladengeschäft in München vertrieben.

Roger-Western-Gitarren

Roger-Ranger 6  Quelle: Stefano Aria

Erst in den späten 60er Jahren bezog WR von der Fa. MELODY einige Westerngitarren mit ROGER-Hardware, die über das Ladengeschäft in München verkauft wurden. Wenzel Rossmeisl kannte den jugoslawischen Gitarrenbauer und Mitbegründer von MELODY, Branko Kapitanovec, seit mehreren Jahren. Dieser entwickelte bereits 1963 ein Halsverstellsystem, das 7 Jahre später von Roger Rossmeisl, bei FENDER, unter dem Namen MICRO-TILT-NECK patentiert wurde. Mitarbeiter von MELODY erinnern sich an einen Besuch von Wenzel und Roger Rossmeisl in der Firma im Jahr 1963.

FENDER-MICRO-TILT-NECK  Quelle: Internet

Ab 15. Januar 1968 verpachtete Wenzel Rossmeisl die Firma in Neumarkt St. Veit für 4000 DM pro Monat an den Geigen- und Gitarrenbaumeister Helmut Buchsteiner. Unter der Regie von Helmut Buchsteiner wurden nur wenige ROGER-Guitarren verkauft. Das Hauptgeschäft bestand im Verkauf von importierter Ware und in der Reparatur alter Instrumente. Anbei ein Bild einer der wenigen, unter dem ROGER-Label vertriebenen Gitarren. Sie trägt die Seriennummer 69 02 24. Im Gegensatz zur fortlaufenden Nummerierung unter Wenzel Rossmeisl, gab die Seriennummer bei Buchsteiner Auskunft über das Herstellungsdatum, in diesem Fall der 24. Februar 1969. 

Auf eine diesbezügliche Anfrage teilte mir Herr Buchsteiner folgendes mit:

Originaltext der e-Mail vom 30.03.09

Hallo Herr Rittinger,
Diese Roger Gitarre habe ich vermutlich 1968 oder 1969 gebaut. Damals habe ich die besten vorgefertigten Teile verwendet und mich bei den Modellangaben nach dem Preis der Roger - Preisliste gehalten. Der Steg ist ein EKO-Rollensteg und der Tonabnehmer ein De Armond, diese kaufte ich, wie Rossmeisl, direkt in USA und vertrieb diese in Deutschland, zum Beispiel belieferte ich Artur Lang. Der Zettel ist der Roger-Zettel schon mit Neumarkt- St.Veit Aufdruck. Leider kann ich den Zettel nicht lesen, aber es müßte in der Serien Nummer 68 oder 69 enthalten sein, auch habe ich den Zettel signiert mit HB oder HBuchsteiner.
Bild 62        Super-Ca mit F-Löcher Nr. 69 02 24 von Buchsteiner   Quelle: Harto S.H.

Der Pachtvertrag endete zum Jahresende 1969 im Unguten.  Mit der Auflösung des Betriebs wurde auch der Rest der noch vorhandenen Rohkomponenten wie Decken, Böden, Zargen und Hardwareteile veräußert.

Ein Abnehmer war die Firma AMC Compernass Music Trade, die unter dem Namen HOYER Archtops angeboten hat, die aus alten, originalen ROGER-Teilen  bestehen sollten.

Es wurden Prototypen hergestellt, aber aus finanziellen Gründen kam es nie zur Serienproduktion. Nach dem Verkauf der HOYER-Markenrechte wurden die Lagerbestände veräußert.

Ein Großteil der Komponenten wurde von einem kanadischen ROGER-Fan übernommen, um daraus ROGER-VINTAGE-Repliken anzufertigen.

Bilder vom Besuch der Frankfurter Musikmesse 2009 auf dem Messestand von AMC

Diese Gitarre wurde von Anton Sandner für AMC gebaut, unter teilweiser Verwendung von originalen ROGER-Komponenten.

  • Decke dreischichtig Fichte/Mahagoni/Fichte  
  • Boden aus Birne massiv
  • Messepreis 6.500 EU

Und hier endet die Geschichte der ROGER-GUITARREN.  Der von Wenzel Rossmeisl eingetragene Markenname ROGER ist wegen Nichtbenutzung verfallen.  Was bleibt,  ist der unvergängliche Ruhm von Instrumenten, die ihrer Zeit einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt haben.

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ROGER – Verstärker / Tonabnehmer (TA) / Zubehör

Artikel von Stefan Lob

Die Firma „Roger-Guitarren“ baute nicht nur Gitarren sondern hatte auch Ihr eigenes Zubehör Programm. Eine immer wieder gern erzählte Geschichte handelt von der Entstehung des ersten ROGER Tonabnehmers 1946. Um diese Geschichte richtig einzuordnen und zu deuten ist es sinnvoll, eine kurze Geschichte der Tonabnehmerentwicklung voranzustellen.

Verstärkertechnik und Mikrofone

Lee De Forest hat das AUDION, eine Elektronenröhre, die später das de Forest Ventil genannt wurde und unter dem Namen TRIODE allgemeine Bekanntheit erlangte, im Jahre 1906 erfunden. Um diese Erfindung gab es viele Patentstreitigkeiten. Zehn Jahre später wurde mit dieser, vom Erfinder konsequent weiterentwickelten Technik, das erste Radioprogramm mit der Musik von Enrico Caruso ausgestrahlt. Anfang der 20er Jahre entstand der Tonfilm. 1922 hat De Forest den Phonofilm mitentwickelt auf dem sich Ton und Film auf einer Filmrolle befunden haben.

Die Verstärkertechnik, die Wirkweise des Mikrofons und das Funktionsprinzip der elektrischen Tonabnehmer basieren auf ein und derselben Grundlage. Schallwellen und Schwingungen von Resonanzkörpern werden in elektrische Signale mit unterschiedlicher Spannung umgewandelt. Diese werden verstärkt und erzeugen mittels einer Membrane Schallwellen die für uns Menschen akustisch wahrnehmbar sind. Der endgültige Durchbruch dieser Technik kam wohl 1925 als man die erste Schallplattenaufnahme, mit dem Pianisten Art Gilham, vor einem Mikrofon machte. So löste die Elektrik das rein mechanische Aufnahme-Verfahren über Schalltrichter ab. Dieses Ereignis war der Auslöser für viele technische Neuerungen die im Laufe der Jahre entwickelt wurden.

Ein weiterer Motor für neue Entwicklungen war die drahtlose Telegraphie und die Erfindung des Telefons!

Mikrofon

Die Entwicklung des Mikrofons ist weitaus älter! Das hängt zusammen mit der Entwicklung des Telefons. Alexander Graham Bell ist wohl (vielleicht auch Phillip Reiss) der Erfinder des Mikrofons. Am 14. Februar 1876 meldete er es als Patent an. Das Mikrofon wurde immer weiterentwickelt und Georg Neumann entwickelte im Jahr 1923 das erste Kohlemikrofon was klanglich schon sehr gut war.

Tonabnehmer (TA)

Wenn wir heute vom TA sprechen meinen wir elektromagnetische TA aber eigentlich ist die Erfindung des Tonabnehmers eine mechanische Erfindung. Mit der Erfindung des Phonographen wurde auch zwangsläufig der TA welcher sich an einem Tonarm befand erfunden (1877 von Thomas Alva Edison).

Danach wurde der Kristalltonabnehmer (Piezokristall) und später der Magnettonabnehmer entwickelt.

Die TA bei Musikinstrumenten von denen wir hier sprechen wurden nicht für Gitarren erfunden sondern für ein Soloinstrument wie die Geige. Die Gitarre war zu der Zeit ein reines Rhythmusinstrument. Die Geige machte immer Probleme bei der Aufzeichnung so hat man auch zur Zeit der mechanischen Aufzeichnung die Strohgeige(Johannes Matthias Augustus Stroh) entwickelt die einen Trichter besaßen um den Ton zu verstärken.

Tonabnehmer für Instrumente
  • 1923 hat ein Lloyd Loar einen TA bei Gibson für eine massiv gebaute Geige erfunden; sozusagen eine „solidbody“ Geige.
  • 1924 hat er einen TA für Kontrabässe entwickelt.
© Rickenbacker Katalog

© Rickenbacker KatalogDer gebürtige Schweizer Adolf Rickenbacher aus Basel, besser bekannt unter seinem späteren Namen Rickenbacker, hat den ersten Lapsteel TA in seine berühmte „Frying Pan“ eingebaut. Das war 1931 und der TA nannte sich aufgrund seines Aussehens „Horseshoe Pickup“.

1935 wurden von Rickenbacker die ersten massiven E- Gitarre mit einem Horseshoe TA ausgestattet. Diese massive E-Gitarre bekam den Namen „Electric Spanish Modell B“.

1936 bekam Charlie Christian von Gibson einen TA in seine ES-150 Archtop eingebaut. Der TA stammte aus einer Lapsteel – Gitarre.
In der Zeit vor Charlie Christian war die Gitarre in der populären Musik gerade im Swing der großen Orchester und der Tanzmusik ein reines Rhythmusinstrument. Man hat sich mithilfe eines Mikrofons verstärkt oder spielte gerne das viel lautere Banjo.

© CD Cover

Erst mit Charlie Christian und seiner neuen Solotechnik wollten immer mehr Gitarristen sich Gehör mithilfe eines TA´s und eines Verstärkers verschaffen und alle Welt verlangte nun nach „lauten“ elektrischen Gitarren.
In der Folge wurde die Gitarre allmählich zum Solo Instrument. Deshalb muss diese Ära als der Beginn der Zeitrechnung der „Gitarren TA“ und der Gitarrenverstärker angesehen werden.
Historisch gesehen ist die Broadcaster (1951) von Leo Fender „die“ entscheidende Gitarre. Sie besiegelte die untrennbare Einheit einer massiven Gitarre mit Ihrem Tonabnehmer. Der Name Broadcaster wurde dann in Telecaster umgewandelt und wie es mit der 1954 entwickelten Stratocaster weiterging wissen wir ja alle.

Gibson kaufte 1957 die Fa. Epiphone auf und brachte zeitgleich den von Seth Lover entwickelten doppelspuligen Tonabnehmer auf den Markt. Singlecoil TA hatten die Angewohnheit stark zu brummen. Mit den doppelspuligen Tonabnehmern hingegen konnte man das „Brummen“ drastisch reduziert werden. Die berühmten Humbucker (Brummunterdrücker) waren erfunden.
Trotz dieses enormen Vorteils konnten die Humbucker jedoch bis heute nicht die Singlecoils vom Markt verdrängen. Das lag wohl daran, dass der TA und die Gitarre einen bestimmten Sound erzeugen und der ist nun mal bei einer Strat mit Singlecoils und einer Les Paul mit Humbuckern so unterschiedlich wie „Himmel und Hölle“. Daraus entwickelte sich die ewige Streitfrage der E-Gitarristen welchen Sound sie denn bevorzugen.

Die ersten elektrischen Gitarren waren Lapsteel (Hawaii-Gitarren) und der Schritt die Elektrik auf eine normale Gitarre zu übertragen war kein besonders großer, außer dass man die Gitarre nicht auf dem Knie spielt und die Finger anstatt eines Slidebars benutzt!

Meiner Meinung nach haben an der Verbreitung und Weiterentwicklung der Gitarrentonabnehmer Firmen wie Gibson, Rickenbacker und Fender und die Personen die für diese Firmen arbeiteten den Löwenanteil.

Tonabnehmer „ROGER-Guitarren“ 

Wie es zu dem „wohl“ ersten Nachkriegs-Tonabnehmerbau für Gitarren kam schildert Coco Schumann im Interview mit Sören Marotz in Gitarre&Bass

G&B: Ihre erste Roger-Gitarre hat Wenzel Rossmeisl gebaut?
Schumann: Ja den kannte ich gut. Ich war ja fast jede Woche ein paar Mal bei ihm in der Werkstatt in der Martin-Luther-Straße, und habe zugeguckt wie er arbeitet.
G&B: Haben Sie auch zugeschaut, wie er Ihre Gitarre gebaut hat?
Schumann: Die war schon fertig. Die ist ja noch während des Krieges gebaut worden. (Anm. H. Rittinger: ROGER-Guitarren wurden währen des Krieges nicht gebaut. Sehr wahrscheinlich ein frühes Nachkriegsmodell.)
G&B: Und Roger Rossmeisl, der Sohn, hat sich später um die Tonabnehmer gekümmert?
Schumann: Er hat Gitarrenbauer bei seinem Vater gelernt und war noch ganz jung damals. Die Gitarren wurden seit seiner Geburt „Roger“ genannt. Ich kannte ihn natürlich. Dann war ich ein bisschen weg, im „Urlaub“ (in den KZ Theresienstadt und Auschwitz; d. Verf.). Als ich wiederkam stand eine Roger in einem Musikgeschäft in der Rankestraße. Ich bin aus dem KZ mit irgendeiner Gitarre wiedergekommen, einer richtigen Klampfe, die mir einer aus einem Musikgeschäft mitgebracht hat, wo der Besitzer wahrscheinlich ein Nazi war und getürmt ist. Darauf hab ich dann in der Ronny-Bar angefangen zu spielen. Der Geiger dort, der Hot Miller, war nebenbei ein toller Schwarzmarkt-Händler. Dem habe ich dann erzählt, dass ich die Roger für 5000 Mark gesehen habe. „Ich kauf‘ dir die“, sagte er, „musste aber bei mir abarbeiten!“. Und als dann nach dem Krieg der Helmut Zacharias kam und mich fragte, ob ich wieder bei ihm einsteige, sagte ich, dass ich keine Gitarre habe. Seine Frau Hella sprach daraufhin mit Hot Miller und schoss das Geld für die Gitarre vor.
G&B: Was war denn der Hauptgrund, warum Sie sich in die Roger-Gitarre einen Pickup einbauen ließen?
Schumann: Ich fand die Musik von Charlie Christian toll. Ich hab aber vorher nicht mal gewusst, wie der hieß.
G&B: Und dann sind Sie zu Roger Rossmeisl gegangen, damit er Ihre Gitarre auch so klingen lässt?
Schumann: Ja, wir waren ja irgendwie lose befreundet, und dann habe ich eines Tages zu Roger gesagt: „Was ist das denn für ein komischer Klang, der da aus Amerika kommt?“ „Mensch“, sagte der, „das sind Tonabnehmer, die nehmen dann die Schwingungen der Saiten elektrisch ab.“ Ich sagte: „Mann, ich möchte so was auch haben!“ Und er: „Na ja, ich kann Dir so was bauen.“

©Sören Marotz

G&B: Hatte er da schon viele Instrumente gebaut?
Schumann: Nee, mit elektrischen Tonabnehmern noch nicht. Aber er wusste Bescheid.
G&B: Woher? Hatte er irgendein Vorbild, vielleicht eine Gibson?
Schumann: Keine Ahnung, woher er das hatte. Er war sehr pfiffig und interessiert. Es gab ja keine fertigen Abnehmer zu kaufen, da hat er von den Kopfhörern, die ja bergeweise vom Militär herumlagen, die Magnete und die Spulen rausgenommen und sie dann zu einem Abnehmer zu-sammengebaut. Er hat mir gesagt, dass er alles in eine Blechschachtel mit Kerzenwachs eingegossen und dann wieder zugemacht hat. An das Schlagbrett kamen dann die zwei Regler dran. Auf den ersten Aufnahmen mit Helmut Zacharias spiele ich den Tonabnehmer noch. Ich hatte ja anfangs nicht mal einen Gitarrenverstärker, den hat mir unser Bassist, ein Bulgare, gebaut.
G&B: Die Röhren hat er sich aus Kriegsmaterial zusammengesucht?
Schumann: Ja, da gab’s solche Röhren, ich glaube die hießen P90. Die Funker haben die benutzt.
G&B: Und dann haben Sie mit der Roger-Gitarre und dem Verstärker gespielt?
Schumann: Ja. Klang ganz toll, was auf einigen Aufnahmen auch zu hören ist.
G&B: Wie hat denn das Publikum darauf reagiert?
Schumann: Wir haben ja zuerst im Ami-Club gespielt, mit Helmut Zacharias. Die kannten das ja aus Amerika. Aber als wir dann 1946 oder 1947 nach Garmisch engagiert wurden, hatten wir jeden Samstag eine Live-Übertragung vom AFN: „From the Riessersee-Hotel Helmut Zacharias“. Als ich zurückkam, war körbeweise Fan-Post in der Masurenallee, in der dieser unglaublich schöne, neue Klang bewundert wurde.
G&B: Hatten zu dieser Zeit auch andere Musiker Gitarren mit Tonabnehmer?
Schumann: Nein, erst später. Soweit ich weiß, war ich der Erste hier.
G&B: Hat die Technik denn gut funktioniert?
Schumann: Mit dem Verstärker musste ich ab und zu zum Nollendorfplatz. Da spielten wir monatelang in einer neuen Revue und da pfiff der schon mal. Dann habe ich dagegen getreten und er hörte wieder auf. Die Röhren waren natürlich empfindlich und nicht für Gitarrenverstärkung gedacht.
G&B: War der Einsatz des Tonabnehmers mehr eine Frage der Lautstärke oder der Klangfarbe?
Schumann: Ne, ne, reine Klangsache. Ich hab ja früher schon in einer Bigband, einem 16-Mann-Orchester, mit Mikrofon-Abnahme gespielt.

 Rudi Bremer
© Stefan Lob schlaggitarren.de

Nach diesen ersten Versuchen des Tonabnehmerbaus lernten die Rossmeisl´s Rudi Bremer kennen. Bremer war ein junger Man der bereits Erfahrung mit Kinobeschallungsanlagen hatte. Diese hat er gebaut und repariert.

Für „ROGER-Guitarren“ baute und entwickelte er die ersten ROGER Verstärker und Tonabnehmer. Die Tonabnehmer waren sehr elegante, frei schwebende Systeme mit dem typischen ROGER Schriftzug.

Auch die ROGER Verstärker trugen den typischen Schriftzug im trapezförmigen schwarzen Logo wie man es auf Kopfplatten von Roger Gitarren wiederfindet.

© Achim Bitz

Nachdem Roger Rossmeisl seinen Angestellten gekündigt und 1953 fluchtartig seine Berliner Werkstatt verlassen hatte, mussten die Gläubiger, unter ihnen auch Bremer, ihre Forderungen an die bankrotte Firma abschreiben. In der Folge sicherte sich Bremer die Namensrechte, sodass er seine Produkte weiterhin unter dem Namen ROGER vertreiben konnte um sich so seine Existenz zu erhalten. Er wurde später ein erfolgreicher Geschäftsmann und baute die „BREMER Transformatoren GmbH“ auf. Eine Firma die heute noch unter der Leitung seines Sohnes Thomas Bremer Transformatoren herstellt.

Die Firma Bremer hat bis Ende der 90er Jahre mit der Firma FUMA zusammengearbeitet.

Die Berliner Firma FUMA

FUMA – Feinmechanik und Massenartikel Reinhold Knispel & Co. G.m.b.H.- existierte schon lange und es gibt einige Patente von FUMA. Die unter dem Namen IDEAL bekannten Tonabnehmer sind ein Produkt der Firma FUMA, die noch bis in die 90er Jahre TA hergestellt haben. Wie allgemein üblich wurde auch auf Wunsch der Instrumentenfirmen die Produkte mit deren Logo versehen

Modell 52 war das einfachere Modell

© GEWA Katalog

Modell 55
hatte bereits 6 höhenverstellbare Schrauben (die für FUMA typischen 6 Schlitz-Schrauben) mit denen man die Lautstärken der einzelnen Saiten korrigieren konnte. Es gab Ausführungen mit festem Kabel oder mit einer Steckerverbindung.

© GEWA Katalog

In der IDEAL Serie hieß der TA „Modell:303“

© IDEAL Katalog

Später kam eine Regeleinheit für Lautstärke und Klang hinzu. Diese war in den Saitenhalter integriert, anfangs in den schlichten trapezförmigen, später dann in den mit dem R-Design. Des weiteren gab es TA Mischpulte mit dem ROGER Label. Diese fanden auch Verwendung auf den ROGER Elektro-Gitarren.

© GEWA & ROGER Katalog / Foto: Michael Valentin

Hier zwei weiter ROGER TA

Der rechte sieht aus wie von Bremer der linke ist ein einfacher FUMA mit Steckeranschluß.

Auf ganz besonderen Wunsch konnte man auch einen amerikanischen DeArmond TA montiert bekommen
Wenzel Rossmeisl importierte diese aus den USA und verkaufte sie auch an andere deutsche Gitarrenbauer wie z. B. Artur Lang.

© ROGER Katalog
ROGER Saiten und Zubehör
© GEWA Katalog

Es gab eine eigene ROGER Saiten Kollektion. Die ersten Saiten wurden in Markneukirchen von Heinrich Otto Schlosser hergestellt. Rossmeisl nahm den Standardsatz „MONEL“ und ersetzte nur die Verpackung, gegen eine mit ROGER Schriftzug. Schlosser war auch der Hersteller der „Mohawk“ Saiten die Elvis Presley währen seinem Deutschland Aufenthalt spielte. Später wurden die Roger Saiten in der BRD hergestellt. Es gab auch weiteres Zubehör wie Schildpatt-Plektren und ein besondere „ROGER Politur“ so wie diverse Gitarrengurte.

Verstärker aus den USA

Das Angebot an Verstärkern wurde durch weitere Modelle, die aus den USA importiert wurden ergänzt.

© GEWA Katalog
Quellen

Quellen

Rudi und Thomas Bremer
Sören Marotz
diverse Kataloge

Stefan Lob für schlaggitarren.de im Juli 2009

Roger Raimond Rossmeisl

Artikel von Stefan Lob in Zusammenarbeit mit Phil Kubicki

Quelle: Klaus Andrees

Roger Raimund Rossmeisl wurde 1927 als Sohn von Wenzel und Elisabeth Rossmeisl geboren. Sein Vater war der berühmte Gitarrenbauer Wenzel Rossmeisl der schon sehr früh mit dem Bau von Schlaggitarren nach amerikanischen Gibson L5 Vorbild begann. Wenzel Rossmeisl benannte seine „ROGER-Guitarren“ nach seinem Sohn.

Der Vorname war sicherlich „wohl“ gewählt. Wenzel Rossmeisl war nicht nur ein guter Gitarrenbauer und -spieler; vor allem war er ein richtig guter und gewitzter Geschäftsmann. ROGER war ein idealer Name zur weltweiten Vermarktung, da er im deutsch, englisch und französisch -sprachigen Raum identisch geschrieben wurde, lediglich die Aussprache ist eine andere.

Ende der dreißiger Jahre gab es bereits die erste Ausstellung auf der Wenzel Rossmeisl seine ROGER Gitarren in Leipzig präsentierte. Zur selben Zeit kam Roger als jüngster Schüler auf die Instrumentenbau-Schule nach Mittenwald in Süddeutschland.

Dort ging er auf eine der ältesten und berühmtesten Schulen für Violinen- und Gitarrenmacher. Eine Schule mit einer über 300 jährigen Geschichte, die heute noch Instrumentenbauer ausbildet. Ein weiterer Vorteil, war die äußerst sichere Lage der Schule. Weit vom Kriegsgeschehen entfernt, wusste Wenzel seinen Sohn Roger dort sicher untergebracht. Roger war im Alter von 8 Jahren der jüngste Absolvent. Der Schulplan umfasste den gesamten Lernstoff von Mathematik über Sprachen bis Wissenschaften und Kunst. Der Hauptbereich galt aber der Herstellung von Zupf- und Streichinstrumenten. Es war eine alte, klassische Ausbildung, in der die Haltung und der Respekt gegenüber dem Lehrmeister sehr groß geschrieben wurde. Roger hatte anfangs die Aufgabe, vor allen anderen, im eisig kalten Winter aufzustehen um das Feuer in den Werkstattöfen anzufachen, damit diese bei Arbeitsbeginn nicht frieren mussten.

©1950s Rickenbacker Int’l Corp / All Rights Reserved

Es gab noch keine modernen, elektrischen Werkzeuge und die Schüler wurden mit den klassischen Handwerkzeugen unterrichtet. Gearbeitet wurde an schweren, dicken und soliden Hobelbänken. Es gab vier verschiedene Einspannvorrichtungen für die Werkstücke. Die Auflagefläche der Hobelbank musste sauber und eben sein. Roger erinnerte sich gut an seinen Meister, der mit einer Wasserwaage durch die Werkstatt ging und die Oberflächen genau überprüfte. Entsprachen sie nicht seinem Standard, mussten sie so lange bearbeitet werden, bis sie 100% plan waren.
In der Schule wurde die alte und traditionelle Herstellungsweise von klassischen Instrumenten unterrichtet. Manche Schüler lernten den Violinenbau oder den Cello- und Kontrabassbau. Andere wiederum bauten Zupfinstrumente. Für die Bemaßung der Instrumente wurde ausschließlich das metrische System benutzt. Roger benutzte auch 25 Jahre später bei FENDER das metrische System für seine Baupläne.
Roger erinnerte sich, dass im Laufe des Krieges die Zeiten härter wurden. Es gab kaum mehr Werkstoffe. Alles wurde organisiert. Lebensmittel wurden knapp aber es war immer noch ein relativ sicheres Leben und der Lehrplan wurde planmäßig weitergeführt.

Vater & Sohn

Direkt nach dem Krieg begannen Vater und Sohn gemeinsam zu arbeiten. In dieser Zeit gab es die größten Entwicklungsschritte im ROGER Gitarrenbau und bei der Elektrifizierung ihrer Instrumente
In Berlin fing Roger an mit der elektrischen Abnahme von Roger-Gitarren zu experimentieren und lernte Herrn Bremer kennen, der die ersten Verstärker und Tonabnehmer für die Fa. ROGER herstellte und auch unter diesem Namen vertrieb.

Mehr dazu im Artikel: ROGER: Verstärker, Tonabnehmer und Zubehör

Wenzel Rossmeisl entwickelte und patentierte ein spezielles Verfahren zur Herstellung von Decken und Böden. In Rogers USA Zeit verwendete er dieses bei Rickenbacker und später bei Fender. In Amerika entstand dafür die Bezeichnung „German Carve“. Mehr dazu in Herbert Rittingers Artikel über Wenzel Rossmeisl. Roger legte im Jahre 1950, im Alter von 23 Jahren die Meisterprüfung ab und war der jüngste Meister in seiner Zunft.

Quelle: Klaus Andrees

Im Gespräch mit mehreren Personen die Wenzel und Roger persönlich kannten ergab sich immer das gleiche Bild. Beide traten eher wie Brüder auf denn als Vater und Sohn. Sie legten sehr viel Wert auf Ihr äußeres Erscheinungsbild und trugen oft sehr extravagante Kleidung. Da sie nicht nur Gitarrenbauer waren, sondern Ihre Instrumente auch als Musiker beherrschten, wurden sie schnell ein Teil der aufstrebenden und verrückten Berliner Jazz und Tanzmusik Szene. Von Roger ist bekannt, dass er gerne Tennis spielte und sich ein sehr teures und extravagantes Auto als Einzelstück anfertigen ließ. Beide waren äußerst galant und charmant und kamen bei der Damenwelt gut an. Das Geschäft florierte aber im Gegensatz zu seinem Vater, konnte Roger nicht gut mit Geld umgehen und er häufte in kurzer Zeit einen großen Berg Schulden an. Bereits in jungen Jahren waren die ersten Anzeichen von Alkoholproblemen und einer ausgeprägten Spielsucht erkennbar. Dies sollte sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Leben ziehen. Nachdem sein Vater Wenzel im Zuchthaus saß und Roger den Betrieb, aufgrund seiner hohen Privatschulden in den Konkurs gebrachte hatte, gab es für ihn nur noch einen Ausweg; die Flucht!

ROGER in den USA

Er suchte nun sein Glück in den USA. Mit seinem Vater war er zerstritten und in seiner alten Heimat hatte er hohe Schulden hinterlassen, unter anderem auch bei Herrn Bremer. Als Entschädigung sicherte sich dieser die Rechte an dem Namen „ROGER“ um weiterhin seine Orchesterelektronik unter dem Markennamen ROGER vertreiben zu können. Dieses habe ich von Herrn Bremer erfahren, der noch Schriftverkehr aus der frühen USA Zeit besitzt und mir diesen Brief vorgelesen hat.

Quelle: Rudi Bremer

Roger Rossmeisel ging 1953 nach Amerika, um bei GIBSON als Gitarrenbauer zu arbeiten. Er schrieb Ted McCarty, dem Präsidenten von GIBSON und schickte ihm sein Diplom als Gitarrenbaumeister. Roger bekam den Job und ein Ticket für die Überfahrt. Im ersten Jahr bei GIBSON entwickelte er eine neue Jazzgitarre. Diese passte aber nicht in das GIBSON-Programm und es gab Streitigkeiten. Roger verließ GIBSON.
Er machte erst einmal Ferien, die ihn auch nach Kalifornien führten. Da er auf Arbeitssuche war, ergab sich dort ein erster Kontakt zu RICKENBACKER.
1953 wurde der Gitarrenmarkt durch Leo Fenders Telecaster Gitarren und den Precision Bass stark aufgewühlt. Francis Hall, der spätere Inhaber von Rickenbacker (hieß damals noch „Electro String Instrument Corporation“) hatte zu dieser Zeit eine Radioreparaturwerkstatt mit dem Namen „Hall’s Radio Service“.
Bis zum Jahr 1946 stellte Leo Fender „Lap Steel“ Gitarren und Verstärker her und F.C. Hall vertrieb diese Produkte. Der Verkauf von Telecaster Gitarren und Precision Bässen lief sehr gut. Die Vertriebswege wurden verändert und es entstand die neu organisierte Vertriebsfirma „Fender Sales Company“. Die neuen Geschäftspartner waren Leo Fender, Francis Hall, Charly Hayesand und Don Randall. Die beiden Letztgenannten waren Mitarbeiter von Hall.
Als die Popularität von Telecaster Gitarren, Precision Bässen und Fender Verstärkern immer größer wurde, hatte Francis Hall die Idee, selbst Musikinstrumente herzustellen und zu vermarkten. Ende 1953 hörte Hall, dass Adolph Rickenbecker seine „Electro String Instrument Corporation“ verkaufen wollte. Hall konnte die Firma und das Namensrecht an Rickenbacker erwerben. Ab Dezember 1953 leitete Paul Barth die Firma. Dieser war lange Zeit als Manager bei Rickenbacker tätig. Sie produzierten „Lap Steel“ Gitarren und Verstärker.
Anfang 1954 wurde Roger Rossmeisl von Paul Barth eingestellt. Das war der richtige Zeitpunkt, denn neben Leo Fenders neuen Instrumenten, designte man bei Rickenbacker eine ganz neue Gitarrenlinie.
Die Einstellung von Roger als versierten Gitarrenbauer und die gemeinsame Energie von F.C. Hall und Paul Barth führte zu Rickenbackers ersten zeitgenössischen und modernen Elektro-Gitarren Serie.
Die COMBO 800 war ein gemeinschaftliches Resultat der Arbeit von Rossmeisl, Barth und Hall. Die nächsten acht Jahre war Roger Rossmeisl verantwortlich für die Entwicklung und Konstruktion der meisten Rickenbacker Gitarrenmodelle.

© 1955 Rickenbacker Katalog
Roger war Chef -Designer und -Konstrukteur bei Rickenbacker 
© 1950s Rickenbacker Int’l Corp / All Rights Reserved

Dort hat er sehr viele Gitarrentypen entwickelt. Für Roger Fans ist die Serie 390 besonders interessant, da sie viel sehr viel Ähnlichkeit mit den deutschen ROGER Modellen hatten. Besonders auffällig sind das „German Carve“ und der Roger typische Aufstellsteg. Er verwendete auch die vielfach gesperrten Hälse.

Ein besonders Markenzeichen seiner Gitarren sind die Schalllöcher in Form eines Kometenschweifs, die wiederum zu einem Markenzeichen von Rickenbacker wurden.
Die 390 war das rein akustische Modell, die 391 wurde mit zwei Rickenbacker Tonabnehmern bestückt und die 392 hatte Tonabnehmer und ein zusätzliches Tremolo System.

© 1950s Rickenbacker Int’l Corp / All Rights Reserved
Sam Cooke testet ein 390 bei Rickenbacker

Bei Rickenbacker hatte Roger die Möglichkeit zu experimentieren

©1950s Rickenbacker Int’l Corp
All Rights Reserved

So entstand sicherlich diese expressionistische „El Toro“ die aber leider nie in Serie ging und nur als Prototyp gebaut wurde.

Roger und die E-Gitarre
©1950s Rickenbacker Int’l Corp/ All Rights Reserved
(Roger cutom build)

Die von Roger gebaute Gitarre auf dem Bild (oben) , könnte ein Indiz dafür sein, dass sich Vater und Sohn wieder angenähert haben. Es ist sicher kein Zufall, dass man bei der Fa. ROGER-GUITARREN in Deutschland ein sehr ähnliches Modell einer hohlen Elektro-Gitarre auf den Markt brachte (siehe Katalog Bild unten). Auch die deutschen „R-Form“ Saitenhalter (inspiriert von Rickenbacker und Guild) der ROGER Gitarren lassen vermuten, dass es wieder Kontakt zwischen Vater und Sohn gegeben haben könnte.

© ROGER Katalo

Bei Rickenbacker hatte Roger sicherlich die kreativste Zeit als Gitarrenbauer und konnte sich in den USA einen legendären Ruf als genialer Gitarrenbauer und Konstrukteur erarbeiten wie sein Vater viele Jahre zuvor schon in Deutschland.

Die Fender Jahre

© Quelle: American Guitars
Roger Rossmeisl bei FENDER

1962 ging Roger zu Fender. Hier gab man ihm den Auftrag, eine neue Jazzgitarre zu entwickeln die den Markt erobern sollte. Daraus entstand die Fender Ltd, eine Gitarre im Stile der ROGER-Jazzgitarren, die er schon in den 40er und 50er Jahren in Berlin gebaut hatte.

In einer neuen Produktionsstätte in Missile Way in Fullerton, Kalifornien, entwarf er eine Produktionsanlage für die Herstellung der neuen Gitarrenlinie.

Hier ein Bericht von Rogers ehemaligem Mitarbeiter Philip Kubicky über Roger Rossmeisl und die Entwicklung und den Bau der Fender Ltd und Montego:

Die Fender Ltd wurde präsentiert als CBS, Fender´s Einstieg in den Jazzgitarren Markt. Sie diente als glanzvolles Beispiel dafür, dass Fender die Fähigkeit besaß, eine hochwertige, handgemachte und einzigartige Jazzgitarre zu produzieren, die sich gegen die bereits etablierten Jazzgitarren anderer Hersteller, vornehmlich der Firma GIBSON, behaupten konnte.
Die LTD war zu dieser Zeit die teuerste Gitarre im Fender Programm.
Roger Rossmeisl startete 1962 seine Karriere bei Fender mit dem Bau der „Acoustic King“ und von Fender Konzert Gitarren. Um 1966 wurde die Produktion an den Fender Gitarrenbauer „Babe Simoni“ übertragen. Roger wurde der Leiter der Abteilung R&D für den akustischen Gitarrenbau (R&D ist die Abkürzung von Research & Development, zu deutsch: F&E = Forschung & Entwicklung).

Seine Aufgabe bestand darin, eine neue Jazzgitarren Linie zu entwickeln. Diese neue Linie sollte aus mehreren Modellen bestehen welche auf dem Markt gefragt waren. Roger stellte mich 1964 als Arbeiter im Bereich der akustischen Gitarren Produktion ein. Ich verblieb dort, während Roger in die R&D Abteilung wechselte. So kam es, dass wir ein Jahr lang keinen direkten Kontakt mehr hatten.
Nachdem Fender 1965 von CBS gekauft worden war errichteten sie, neben den 9 alten Fender Gebäuden, ein neues 11150 Quadratmeter großes Firmengebäude. Die gesamte akustische Abteilung, einschließlich der Abteilung Banjobau (geleitet von Dean Markel) zog in dieses neue Gebäude. Die Mitarbeiter hatten, auf der Rückseite des Gebäudes, jeweils einen eigenen Eingang zu den verschiedenen Abteilungen.
Ging man durch den vorderen Haupteingang, durch zwei große Glastüren, kam man in eine großzügige Empfangshalle. Dieser Eingang führte zum Bürotrakt und wurde von einem Sicherheitsdienst bewacht. Hunderte von Mitarbeitern arbeiteten zu dieser Zeit in dem Gebäude.
Eines Morgens stand in der Empfangshalle ein großer Glaskasten auf einem Podest. Darin befand sich Roger´s erste handgearbeitete Jazzgitarre. Es war eine Schönheit in sunburst Lackierung mit vergoldetem Zubehör.
Ich dachte nur: „So, so Roger! Das war es, was Du all die Zeit gemacht hast“!
Der Grund für die Ausstellung war eine Namenssuche. Da man sich noch für keinen Namen entschieden hatte, gab es die Idee die Angestellten nach Vorschlägen für einen Namen zu befragen. Mir fielen so viele Namen ein aber ich schlug nur einen vor; „Carousel“!

Schließlich nannte man sie „Ltd“

Kurz danach bekam ich einen Anruf von Roger. Er wusste, dass ich eine Abendschule besuchte, in der ich mich im Fach Metallkunde weiterbildete. Er fragte mich etwas über „aging“, ein Metallbegriff der das Altern von Metallen beschreibt. Ich verstand gar nicht so richtig, warum er mich anrief. Vielleicht wollte er nur einmal Kontakt aufnehmen, denn kurze Zeit später lud er mich ein, seine R&D Abteilung zu besuchen welche eigentlich für niemanden, der dort nicht arbeitete, zu besichtigen war. Er hatte gerade das Design der Ltd und der Montego Jazzgitarre fertiggestellt und fragte mich ob ich sein Assistent werden möchte. Seit 5 Jahren hatte ich meine Fähigkeiten als Arbeiter in der Produktion weiterentwickelt. Dieses Angebot war eine große Chance für mich. In zwei Tagen hatte ich meinen eigenen Parkplatz neben Roger, Freddie Tavares, Seth Lover (der in Rogers-Gebäude einen Raum mitbenutze), Harold Rhoads, Gen-Felder, und anderen. Das war ca. 1968.
Roger´s Abteilung war in Gebäude 3, eines von den 9 ursprünglichen Gebäuden.
Roger hatte eine schöne Werkstatt zur Holzbearbeitung mit allen erforderlichen Maschinen für die Herstellung der Ltd. Es gab zwei große, aus Deutschland importierte Werkbänke mit 5 Zoll dicken, massiven Ahornplatten mit riesigen Einspannvorrichtungen die speziell für den Bau von Violinen, Violincello, und Gitarren angefertigt waren. Fender besitzt diese immer noch! Wir hatten eine Poliermaschine, Kanten-Bandschleifer, Fräsen, Abricht-Hobelmaschine, Spritzkabine, Bandsäge, Tischkreissäge und eine Menge von Handwerkzeugen; viele davon waren Roger´s eigene.
Die Abteilung nannte sich „Acoustic Guitar Research and Development“ aber tatsächlich wurde viel mehr gemacht. Sie wurde zur Erforschung jeglicher Prototypen genutzt. Egal ob es Holzarbeiten oder Arbeiten an elektrischen oder akustischen Instrumenten waren. Der Schwerpunkt lag bei der Ltd und der Montego aber irgendwie lief immer ein weiteres „Spezial Projekt“ parallel.

Roger beendete gerade ein Projekt mit dem Namen „Zebra Gitarre und Bass“. Zu dieser Zeit hatten die „Beatles“ und die „Rolling Stones“ einen großen Einfluss. In London entwickelten sich parallel zu den Musikrichtungen die „Mods“ und die „Rocker“. Der Zebra Projekt Gitarre, gab man daraufhin den Namen „Rocker Guitar“ und der Bass bekam, als Gegenstück, den Namen „Mod Bass“. Die Instrumente wurden aber niemals produziert es gab lediglich die Prototypen von Roger. Das Foto von Roger im Gespräch mit Wes Montgomery, vor Roger’s Werkbank im R&D, zeigt ein Zebra Gitarren Prototyp auf der Werkbank (Bild wird noch von Phil nachgereicht). Der massive Korpus bestand aus solidem Zebranoholz, geschnitzt wie die Jazz-Gitarre Ltd. Wes und sein Bruder, Monk, besuchten uns gelegentlich.
(Phil sucht das Bild noch – sobald ich es habe, wird es eingefügt! VERSPROCHEN!)

Als ich in der Abteilung anfing war Roger bereits soweit, dass die Produktions-Einzelheiten der Montego und Ltd bekannt waren. Der Montego Korpus sollte in Deutschland hergestellt werden. Dieser kam komplett verleimt inkl. der Ziereinlagen. Es war ein gut verarbeiteter Korpus, hergestellt aus europäischen Hölzern. Verwendet wurde Fichte und geflammter Ahorn, der heller war als der amerikanische Ahorn. Der Montego Korpus hatte eine gewölbte, selektierte und laminierte Fichtendecke. Zarge und Boden bestanden aus hellem, geflammtem europäischen Ahorn. Die Korpusse waren roh. Die Lackierung wurde in der R&D Abteilung gemacht.
Die Ltd war eine aus dem vollen Holz geschnitzte Jazzgitarre mit der gleichen Form wie die Montego. Die Ausformung der Hohlkehle und das spezielle und einzigartige „Carving“ hatte Roger von seinem Vater Wenzel Rossmeisl gelernt („The arch shape took place in an area 2″ from the edge of the rim. From the binding the top dipped down. 150″, then curved up .350″ all within 2″ from the rim, leaving the raised portion of the top flat.”).
Die f-Löcher wurden bearbeitet aber nicht eingefasst, um zu zeigen, dass die Decke tatsächlich aus massiver Fichte bestand. Der Boden wurde im selben, Roger typischen Stil, gearbeitet.
Die groben Fräsarbeiten wurden auf der „Northstar-Fräse“ gemacht. Dieses war eine Kopierfräse für die man ein Muster benötigte. Der Handwerker führt einen Abtaststift, an einem Arm, über das Muster. Auf einem anderen Arm (verbunden mit dem Abtaststift-Arm) ist ein Fräskopf montiert. Alles was der Abtaststift fühlt, setzt die Kopierfräse 1:1 auf dem Werkstück um. Mein Problem bestand darin, dass wir kein Muster hatten.
Der Ltd Prototyp wurde komplett von Roger in Handarbeit gefertigt. Aufgrund der Toleranzen war es eine besonders anspruchsvolle Arbeit die Fräs-Muster herzustellen. Es gab auch eine Schablone für den Boden.
Es wurden 6 Gitarren gleichzeitig hergestellt.
Die Decken wurden erst gefräst und dann geschliffen. Danach wurden die f-Löcher gestochen und es wurde eine Doppel-Bebalkung aus Fichte aufgeleimt. In einem nachfolgenden Arbeitsgang wurde diese Bebalkung noch von Hand nachgeformt. Danach verleimte man Decke und Zarge. Die Zargen der Ltd waren identisch mit den Montego Zargen und wurden auch aus Deutschland importiert.
Die Zierstreifen bestanden aus fünf Einzelstreifen die gleichzeitig angeleimt wurden. Roger hatte Freude dran, diese Zierstreifen selbst zu verleimen und er machte es deshalb oft selbst. Danach wurde alles für die Lackierung vorbereitet. Dies war ein zeitraubender Vorgang bis die Konturen perfekt ausgeformt und geschliffen waren. Dann wurde der Halsübergang gefräst und der Korpus war fertig zum Lackieren. Roger entwickelte einen Farbverlauf aus einer transparenten Farbe die sich nach der Versiegelung zum sunburst entwickelte. Die Mitte wurde mit einem schillernden Gelb gespritzt und alles mit klarem Spezial-Lack (Fullerplast) überzogen. Die Farbschicht auf den Zierstreifen wurde wieder abgekratzt. Es folgten ein weiterer Schleifvorgang und die Endlackierung. Nach dem Trocknen wurde noch einmal geschliffen und dann poliert. Am Ende wurde von Roger ein letztes Finish durchgeführt. Die Hälse für die Montego und die Ltd wurden auch von uns hergestellt. Sie waren identisch bis auf die Kopfplattenauflage und eine spezielle Einlage im Griffbrett der Ltd. Die Kopfplattenauflagen mit Perlmutt- Intarsien wurden auch in Deutschland hergestellt. Das Logo bestand aus drei gespiegelten „F´s“. Das Logo der Montego wurde inspiriert durch eine Vorlage aus dem Tropicana Hotel in Las Vegas.
Das Griffbrett der Ltd hatte eine weiße Einfassung und zusätzliche schwarz/weiß/schwarze Rand-Einlagen. Die Montego hatte nur eine einfache, weiße Griffbrett-Einfassung. Die Hälse bestanden aus geflammtem Ahorn, kanadischem „Blister“ Ahorn, mit einem Mittelstreifen aus Padauk, indischem oder Ost-indischem Palisander. In beiden Hälsen verwendete Roger Stellstäbe die in 2 Richtungen einstellbar waren.. Die Mensur betrug 64,77 cm und es wurden medium Bundstäbchen verwendet. Im Griffbrett gab es Positions-Einlagen aus Perlmutt.
Freddie Tavares entwickelte für beide Modelle die Tonabnehmer und die Elektronik. Der Tonabnehmer war ein spezieller Humbucker, entwickelt für einen Jazz-Sound. Es war ein floating System, am Hals befestigt und freischwebend über der Decke. Roger besorgte wunderschön geflammtes Perloid Material aus Italien aus dem die Schlagbretter hergestellt wurden. Diese wurden mit vielschichtigen schwarz/weißen Zierstreifen eingefasst. Die Schaltung bestand aus einem Lautstärke und einem Tonregler und einer Mini-Klinkenbuchse (alles in einem Messing-Rahmen montiert) der unter dem Schlagbrett angebracht wurde.
Wir bauten nur 36 Ltd Archtops. Eine blonde Ltd wurde im Katalog angeboten aber diese wurde nie gebaut. Ich habe alle 36 gesehen aber keine mehr, seitdem ich Fender verlassen habe. Ein paar habe ich unter der Decke signiert. Mit einem Spiegel kann man das Signum durch die F-Löcher erkennen. Im Laufe der Produktion unserer Archtops wurden wir von vielen namhaften Musikern besucht; Wes und Monk Montgomery, Joe Pass, Jimmy Stewart, Cannonball Adderly und Toots Thielmans. Diese Besuche bescherten uns unvergessliche Momente und bleibende Erinnerungen.
In unserer Abteilung für Jazzgitarren gab es, innerhalb dieser 3 Jahre, viele weiter Projekte.
1971 verließ Roger das Unternehmen und ging zurück nach Deutschland. Er versuchte so viel wie möglich von seinem Eigentum mitzunehmen. Er verkaufte einen Großteil seines Besitzes. Den Rest gab er mir.
Die Abteilung für Jazzgitarren schloss, nachdem ich die letzte Gitarre zusammengebaut hatte.
Auf Anfrage von Gen-Felder begann ich ein letztes Projekt im D&R, die erste Starcaster Gitarre.
Aber dies ist eine andere Geschichte!

Anmerkung von Stefan Lob
Zu der Fender Zeit hatten sich Vater und Sohn wieder versöhnt und Weihnachten 1964 besuchten Wenzel und Marianne Rossmeisl, Roger, seine Frau und deren Sohn, der auch Roger hieß, in deren Haus in der Nähe von Los Angeles. Den Angaben von Marianne Rossmeisl zufolge soll die Ehe von Roger zu diesem Zeitpunkt nicht mehr intakt gewesen sein.
Leider wurden die Ltd und die Montego kein Verkaufsschlager. Das lag sicherlich nicht an den Gitarren sondern an der Zeit. Für hochwertige Archtops war kaum mehr ein Markt vorhanden. Es machte Roger sicherlich schwer zu schaffen, dass er nicht mehr an seine Erfolge bei Rickenbacker anknüpfen konnte. Dieses und seine privaten Probleme waren sehr wahrscheinlich die Gründe warum er nach Deutschland zurückkehrte.
LTD von Friedrich Hoppe alias Fritz Blitz

Diese Ltd kaufte Friedrich Hoppe in den 80er Jahren. Der original Verkaufspreis lag bei ca. 8500 DM aber er bekam Sie zu einem weitaus besseren Preis, da sie bereits 5 Jahre unverkauft im Musikgeschäft lag und es einfach keinen Käufer für dieses wundervolle Instrument gab.

Es ist die Nummer 30 mit einer Unterschrift von Roger Rossmeisl. Das Datum der Unterschrift ist der 30.6.71.
Friedrich besitzt auch noch original Kataloge aus dieser Zeit die er mir als Scan zur Verfügung gestellt hat.

1971 bis 1979 zurück in Deutschland

Dieser Lebensabschnitt war sicherlich die traurigste und schlimmste Zeit in Rogers Leben.

Tief enttäuscht von der Fender Pleite kam er 1971 nach Deutschland zurück. Er brachte nichts mit in seine alte Heimat außer ein paar Werkzeugen und einen amerikanischen Straßenkreuzer. Ob er noch weiter im Gitarrenbau oder Handel beschäftigt war ist mir nicht bekannt. Sein Alkoholproblem, das seit der Berliner Zeit sein ständiger Begleiter war, hat er nie in den Griff bekommen. Ein Zeitzeuge berichtet, dass Roger sich 1979 in einem Hotel in Bubenreuth erhängt hat.

Abschließende Betrachtung

© 1950s Rickenbacker Int’l Corp All Rights Reserved

Roger Rossmeisl war ein Mensch der sicherlich polarisierte. Auf der einen Seite ein genialer Konstrukteur und Gitarrenbauer auf der anderen Seite ein labiler Mensch mit Suchtproblemen, der es oft nicht leicht hatte von seinen Mitmenschen verstanden zu werden und sicherlich hatte seine Umwelt auch Schwierigkeiten ihn zu verstehen. Wie so oft, liegen bei hochkreativen Menschen, Genie und Wahnsinn eng beieinander.

Er wollte so erfolgreich sein wie sein berühmter Vater. Aus meiner Sicht hatte er dieses, Ziel in seiner Rickenbacker Periode längst geschafft. Sein Bekanntheitsgrad in den USA ist größer als der seines Vaters.

Für mich ist er einer der genialsten und kreativsten Gitarrenbauer des letzen Jahrhunderts.

Danksagung und Quellen

Philip Kubicki
Er begann seine Karriere bei Fender Musical Instruments, 1964. Neun Jahre arbeitet er dort und beschrieb sein Zeit mit Roger Rossmeisl in den beiden Artikel für die Zeitschrift “Vintage Guitar Magazin“:

Freundlicherweise stellte er mir das gesamte Material für meine Webseite zur Verfügung und ich durfte seine Texte frei ins deutsche übersetzen. Seine Texte sind an den gelben Kästen zu erkennen. Wer wissen möchte was Phil heute so macht schaut am besten mal auf seine Webseite:
www.kubicki.com

Herbert Rittinger
Herbert Rittinger möchte ich ganz besonders danken. Nicht nur für das Material, das er mir zur Verfügung stellte und seinen unglaublich gelungenen Artikel über Roger Rossmeisl. Er steht mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und trägt sehr viel zum Gelingen von schlaggitarren.de bei!

Rudi und Thomas Bremer
Herr Bremer hat mir in Eindrucksvoller Weise seine Zeit mit den Rossmeisls geschildert. Von Ihm stammen viele Informationen. Vielen Dank für das tolle interview. Vielen Dank auch an seinen Sohn Thomas Bremer der mir den Kontakt zu seinem Vater und zu Klaus Andrees vermittelt hat.

Firma Rickenbacker
Rickenbacker hat auf der Webseite ein umfangreiches Archiv an Galerie Bildern und historischen Katalogen. Da ich es nicht schaffte einen direkten Kontakt zu Rickenbacker herzustellen, half mir der deutsche Rickenbacker Vertieb peerpro-enterprises GmbH.

Stefan Lob für schlaggitarren.de im Juli 2009

Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG:

Stefan Lob Webmaster i.A von Herbert Rittinger

Baumgartenstraße 18
53797 Lohmar

Mobil: 0172 / 2914402

E-Mail: info@schlaggitarren.de

Quellenangaben für die verwendeten Bilder und Grafiken:

Alle Angaben befinden sich unter den Bildern. Es kann ebenfalls eine ganz genaue Exel Tabelle angefordert werden die alle Daten beinhaltet.

Quelle: Impressumgenerator von e-Recht24.de

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